funkschau: Die Dynamik im Datacenter nimmt drastisch zu. Welche Auswirkungen hat dies auf die USV-Systeme?
Astrid Hennevogl-Kaulhausen: Die angesprochene Dynamik der Geschäftsprozesse würde ich eher unter dem Namen Agilität sehen. Permanente Änderungen und Anpassungen erfordern ein hohes Maß an Flexibilität an alle Komponenten, welche die Geschäftsprozesse abbilden und unterstützen. Dazu gehört auch die USV, welche in dem Maß flexibel sein muss, dass ein einfaches und unkompliziertes, im laufenden Betrieb Up- und Downgraden der Leistung ermöglicht wird.
funkschau: Was müssen heutige USVs zusätzlich leisten, um dieser Dynamik gerecht zu werden?
Hennevogl-Kaulhausen: Es zwingend notwendig, auch im USV-Bereich ein flexibles System zu implementieren. Größere Umbaumaßnahmen, zur Anpassung an sich ändernde Prozesse und Anforderungen sind sowohl kosten- als auch extrem zeitintensiv, was beides nicht mehr zeitgemäss ist. Einfache Module in verschiedenen Leistungsgrößen, welche im laufenden Betrieb (safe swap) entsprechend hinzugefügt oder entfernt werden können, werden dieser Dynamik gerecht.
funkschau: Blade-Server-Architekturen mit vielen virtuellen Maschinen (VMs) erzeugen ganz andere Lastmuster als traditionelle Server. Was gilt es zu beachten in punkto Energieeffizienz und Stromausfall?
Hennevogl-Kaulhausen: Sinnvoll ist hier mit Sicherheit eine Überwachung und ein Management mindestens auf Racklevel. Darüber hinaus ist natürlich die richtige Dimensionierung der Komponenten ausschlaggebend. Es gilt hier Überdimensionierungen zu vermeiden, um die Verlustleistungen möglichst gering zu halten. Hier sind einschubmodulare USV-Konzepte der richtige Ansatz.
funkschau: Die Wechselbeziehungen zwischen der aktiven und passiven Datacenter-IT und dem Energiemanagement werden mannigfaltiger. Welche kritischen Parameter müssen USV-Hersteller zusätzlich abfedern?
Hennevogl-Kaulhausen: Die USV ist mit Sicherheit ein äußerst wichtiger Bereich, den es in die Gesamtbetrachtung mit einzubeziehen gilt. Systeme im Rechenzentrum sind auf heutige und zukünftige Bedürfnisse auszulegen. Darüber hinaus gilt es zu beachten, wie einfach und schnell sind die Systeme in 5, 7, 10 Jahren ersetzbar, sofern ein komplettes Redesign von Nöten sein sollte.
funkschau: Welche Anforderungen haben USV-Hersteller an die Hersteller von aktiven und passiven Komponenten im Datacenter, um noch effizienter auf den Fall der Fälle, dem Stromausfall, reagieren zu können?
Hennevogl-Kaulhausen: Hier wäre es sinnvoll, wenn sich Vertreter der einzelnen Bereiche bereits in der Entwicklungsphase austauschen würden, um so zügig auf sich ändernde Gegebenheiten einstellen zu können.