LANline Tech Forum Infrastruktur - Verkabelung

Netzgenerationen

29. Juni 2005, 23:06 Uhr | Christoph Lange/jos

Neue Techniken wie 10 Gigabit Ethernet oder Blade-Server stellen die RZ-Infrastruktur vor bisher nicht gekannte Herausforderungen. Wie sich diese meistern lassen, zeigten anerkannte Experten im Rahmen des im Frühjahr veranstalteten LANline Tech Forums auf.

Bei dem mit über 150 Teilnehmern sehr gut besuchten LANline Tech Forum "Netzwerkinfrastruktur –
Verkabelung" in München standen zwei Tage lang neue Techniken für den Aufbau von
Next-Generation-Netzwerken im Mittelpunkt. In zahlreichen Fachvorträgen, Produktforen und einer
umfangreichen Ausstellung konnten sich die Teilnehmer aus erster Hand über die aktuellsten
Netzwerkinfrastruktur- und Verkabelungslösungen informieren. Dazu zählten neue
Schranküberwachungssysteme ebenso wie Produkte für Power over Ethernet oder 10-Gigabit-fähige
Verkabelungs- und Steckersysteme. Zu den weiteren Themen gehörten Kühlungskonzepte und die
Auswirkungen, die Fehler in der Planung und Ausführung von Verkabelungen nach sich ziehen
können.

Dass konvergente Netzwerke weit mehr umfassen als nur die Sprach-Daten-Integration, zeigte
Wolfram Waibel von Röwaplan am ersten Tag in seiner Keynote auf. So lassen sich auf Basis des
IP-Protokolls auch andere Bereiche wie zum Beispiel Anlagennetze oder Gefahrenmeldeanlagen mit der
LAN-Infrastruktur zusammenführen und auf diese Weise kostensparende Synergieeffekte nutzen.

Für den Aufbau leistungsfähiger und kosteneffizienter RZ-Infrastrukturen sind modulare Konzepte
das Gebot der Stunde. Mit derartigen Lösungen ist es unter anderem möglich, die in einem
Rechenzentrum vorhandene USV-Kapazität innerhalb weniger Tage zu erhöhen. Zudem lassen sich so
Kosten sparen, da die Auslastung der USV-Systeme deutlich höher liegt als bei den bisherigen
monolithischen Ansätzen.

Auch Highspeed-Übertragungen mit 10 Gigabit Ethernet (GbE) stellen neue Anforderungen an
Netzwerke, Verkabelung und Messinstrumente. So reichen die Level-III-Tester für 10 GbE nicht mehr
aus. Die ersten erhältlichen Level-IIIe-Tester erlauben immerhin Messungen im Channel. Allerdings
ist der IIIe-Standard noch nicht als endgültig zu betrachten. Bei Kupferverkabelungen ist vor allem
das Fremdnebensprechen ein Problem. Durch eine Schirmung der Kabel, Stecker und Patch-Felder lassen
sich die negativen Auswirkungen in den Griff bekommen. Für UTP-Verkabelungen wird die Erdung zu
einem Schlüsselfaktor bei 10-GbE-Netzen. Für kupferbasierende 10-GbE-Netze eignen sich heutige
Klasse-F-Systeme (Kategorie 7) uneingeschränkt, bei Klasse-E-Verkabelungen (Cat 6 "augmented")
hängt dies von den Rahmenbedingungen ab.

Die Schwerpunkte des zweiten Veranstaltungstags lagen bei Verkabelungsthemen. Jens Dittrich von
DVT Consulting diskutierte in seinem vielbeachteten Keynote-Vortrag den Spagat des Netzwerkers
zwischen Kostendruck und Normenkonformität. Dittrich, selbst Mitglied in mehreren Normungsgremien,
kam dabei zu dem Schluss, dass nur die richtige Anwendung der Standards zu einer Kostensenkung
führen könne. In einer Ausschreibung reiche der alleinige Verweis auf die EN-50173-1 nicht aus. Ein
weiterer wichtiger Punkt ist in diesem Kontext der richtige Einsatz der Messgeräte. Konstantin
Hüdepohl von Ideal Industries gab in seinem Vortrag einen Überblick über die verschiedene
Technikansätze vom einfachen Verdrahtungsprüfer bis zur Qualifizierung einer LAN-Verbindung.

Info: Konradin IT-Verlag Tel.: 089/45616-112 Web: www.netigator.de


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