Next-Generation-Networks

Netzwerkinfrastruktur 2.0

27. Oktober 2011, 14:59 Uhr | Dietmar Spehr, freier Journalist

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Mehr Intelligenz!

Unverkennbar aber ist ein klarer Trend in Richtung mehr Intelligenz für Router und Switches. Gerade für Access-Switches wird beispielsweise Power-over-Ethernet (PoE) immer wichtiger. So können bei vielen Herstellern bereits heute 24 Ports mit PoE versorgt werden. Andere Anbieter wie Allied Telesis wiederum haben bereits Geräte im Angebot, die auf 48 Ports PoE bieten, wozu die Netzwerkgeräte mit zwei Stromversorgungssystemen ausgerüstet sind. Der angenehme Nebeneffekt: Fällt eine Stromquelle aus, kann die andere einspringen, so dass auch im Access-Bereich Redundanz mit wenig Aufwand hergestellt werden kann. Bei modularen Core-Geräten stehen daneben sogar redundante CPU-Module zur Verfügung.

Tiefgreifende Änderungen werden von Branchen-Insidern auch im Bereich Storage-Anbindung erwartet. Gerade der Trend zu einer komplett IP-basierten Rechenzentrumsinfrastruktur macht es erforderlich hier mit gänzlich neuer Technologie zu operieren. „Komponenten wie Router und Switches werden damit zunehmend zum kritischen Faktor, der sich ganz entscheidend auf die Gesamtperformance auswirkt“, erklärt Schwaiger. Technologien wie Data-Center-Bridging (DCB) sollen in Zukunft ein Ethernet ohne Paketverluste bieten. Fiber-Channel-over-Ethernet wird insbesondere zur Migration bestehender Installationen eine gewichtige Rolle bei der Anbindung von SANs über die Pakettechnologie spielen. Aus diesem Grund versuchen einige Netzwerkanbieter, diese Technologie durch Erweiterungen in das Ethernet-Zeitalter zu transferieren. Ein Vorhaben, dem Netzwerkexperten wie Schwaiger ausgesprochen kritisch gegenüberstehen. „Gerade kleine und mittlere Datacenter sind aus technologischer Sicht häufig freier von Altlasten. Sie haben sich schon vor langer Zeit von dieser vergleichsweise antiquierten Technik verabschiedet und zeigen deshalb an solchen Übergangstechnologien kaum Interesse.“

Allied Telesis setzt stattdessen auf das iSCSI-Verfahren, das die Nutzung des SCSI-Protokolls über TCP ermöglicht. Eine geringe Verzögerung und eine verlustfreie Übertragung sind die Hauptkriterien, die dabei von entscheidender Bedeutung für einen erfolgreichen Einsatz sind. Um diese Ziele zu erreichen sind intelligente Switches nötig, die über Flow-Control-Funktionen den Datenstrom glätten und dafür sorgen, dass Paketverluste vermieden werden. Im Prinzip passt das System dabei die Speichertiefe des Puffers permanent an das Datenvolumen und damit an die aktuelle Netzwerkauslastung an. Schließlich zählt es nach wie vor zu den größten Mythen, dass ein großer Puffer allein das Mittel der Wahl gegen Netzwerkprobleme ist.

Ganz im Gegenteil: Paketverluste, hohe Latenzen und ein beträchtlicher Jitter (unterschiedliche Laufzeiten der Pakete) lassen sich ohne eine intelligente Steuerung nicht vermeiden. Zugleich müssen die Verzögerungszeiten zwischen Speicher und Applikationen denkbar gering gehalten werden. Damit profitieren nicht nur Echtzeit- sondern auch Web-Anwendungen enorm von diesen Vorteilen. Dank intelligenter Switches mit Flow-Control werden Laufzeiten auf ein Minimum reduziert, Jitter eliminiert und Datenverluste effizient verhindert. Gleichzeitig kommt einer der größten Vorteile des Ansatzes voll zum Tragen: die einfache Integration in eine ohnehin weitgehend auf IP-Technologie basierende Welt.

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