Ein weiteres Gebiet, auf dem sich ein Paradigmenwechsel abzeichnet, bilden Technologien zur Vermeidung redundanter Netzwerkpfade. Auch hier wird derzeit gleich mit einer Reihe viel versprechender Ansätze um die Dominanz im Datacenter gekämpft. Transparently-Interconnecting-Lots-of-Links (Trill) und Shortest-Path-Bridging (SPB) sind zwar per se viel versprechende Verfahren. Noch allerdings sind einsetzbereite Lösungen in weiter Ferne. Mit Ethernet-Protected-Switching-Ring (EPSR) stehen jedoch gerade für kleine und mittelständische Unternehmen interessante Alternativen bereit, die schon heute in Produkte implementiert sind. Zusätzlich bieten Funktionen wie Virtual-Chassis-Stacking (VC-Stacking) kombiniert mit Link-Aggregation eine einfache Möglichkeit, redundante Wege aufzubauen. Dabei sind alle Verbindungen aktiv und keine Ressource im Netzwerk bleibt unbenutzt.
„Solche Lösungen sind einfach zu administrieren und bieten niedrige Betriebskosten schon heute. Unternehmen müssen also nicht länger auf die Verabschiedung eines finalen Trill- oder SPB-Protokolls warten“, so Schwaigers Fazit. Als wären all diese Umwälzungen noch nicht genug, steht mit IPv6 der nächste große Entwicklungsschritt der Netzwerk-Infrastruktur an. Wenigstens an dieser Front jedoch herrscht weitgehende Einigkeit. Schon lange sind Router und Switches auf den größeren Adressraum vorbereitet und lassen sich relativ unproblematisch umstellen. Bei Allied Telesis etwa genügt eine einfache Feature-Licence um die Geräte IPv6-fähig zu machen.
Die Ethernet-Welt ist im Wandel. Neue Technologien schaffen die für viele IT-Entwicklungen nötige Flexibilität, sorgen jedoch durch noch nicht verabschiedete Standards und unklare Zukunftspläne für Verwirrung. Unternehmen sind deshalb gut beraten, auf Lösungen zu setzen, die eine weitgehende Flexibilität ermöglichen. Mit einer Architektur wie EPSR und VC-Stack sind gerade kleine und mittelständische Unternehmen auf der sicheren Seite.