Der mobile Datenverkehr hat im Jahr 2012 weltweit um 70 Prozent zugenommen – auf 885 Petabytes pro Monat. Das stellt Communication-Service-Provider vor neue Heraus-forderungen. Da die Abrechnung nach Minutenpreis für Telefonate, SMS oder je MByte Datenvolumen nicht mehr nachhaltig ist, stagnieren oder fallen die Umsätze. Um dem entgegenzuwirken müssen Netzwerkkosten reduziert oder neue Umsatzfelder erschlossen werden – oder beides.
Das scheint unmöglich, denn um die Kapazität des Netzwerkes zu erhöhen, müssen alle Netzwerkfunktionen aufgewertet werden. Eine schnelle Kapazitätssteigerung ist nur durch Abdeckung aller Lastspitzen möglich. Das führt dazu, dass immense Kapazitäten vorgehalten werden müssen.
Es gibt aber auch eine intelligentere Methode: Software-Defined-Networking (SDN) kann erstmals Flexibilität ins Netzwerk bringen. Es ersetzt spezialisierte Geräte im gesamten Netzwerk durch Software-Applikationen, die Netzwerkfunktionen wie Broadband-Remote-Access-Servers (BRAS) oder Serving-GPRS-Support-Nodes (SGSN) einbringen. Und zwar auf virtualisierten Standard-Servern von der Stange. Diese Ausprägung von SDN nennen wir Network-Function-Virtualisation (NFV).
Die Vorteile dieser Herangehensweise sind ebenso vielfältig wie signifikant: Reduzierte Kosten, effizientere Handhabung von Traffic-Spitzen, flexibilisierte Netzwerkkonfiguration, mehrfache Verwendung von Hardware und schnellere Markteinführung bei neuen Dienstleistungen. Allerdings müssen vier Schlüssel-Workloads im Telco-Bereich adressiert werden, um einen glaubhaften SDN-Ansatz zu fahren:
Intel hat zu diesem Zweck die „4:1 Workload Consolidation Strategy” entworfen. Sie ermöglicht den Einsatz all dieser Work-loads auf derselben, standardisierten Architektur basierend auf dem Intel-Xeon-Prozessor. Damit können Network-Service-Provider ihre Netzwerk-Workloads virtualisieren. Unterschiedliche Applikationen, die Control-Ebene, Packet- und das digitale Signal-Processing lassen sich auf einem einzigen Server zusammenzufassen. Workloads können so auf weniger Prozessoren konsolidiert und Kapazitäten flexibel nach Bedarf hin- und hergeschoben oder – sollte das Netzwerk wachsen – kosteneffizient skaliert werden.
Um die Entwicklung von Hard- und Software für SDN zu beschleunigen hat Intel kürzlich drei Referenzarchitekturen vorgestellt:
Das „Intel Open Network Platform (ONP) Switch Reference Design“ erlaubt automatisiertes Netzwerk-Management und die Koordination zwischen Server-Switching-Elementen und den Netzwerk-Switches. Dies ermöglicht kosteneffektive, sichere, effiziente und erweiterbare Services.
Der „Intel DPDK Accelerated Open vSwitch“ wird voraussichtlich im dritten Quartal 2013 eingeführt. Er verbessert den Durchsatz kleiner Pakete und der Workload-Leistung.
Das „Intel Open Network Platform Server Reference Design“ erlaubt Virtual-Appliance-Workloads auf Standard-Intel-Architektur unter Verwendung von offenen SDN- und NFV-Standards für Datacenter und Telco.