Jeff Jarvis, Professor und Blogger, sagt: „Die Medien und Regulierungsbehörden verteufeln Big-Data und die vermeintliche Bedrohung der Privatsphäre. Eine moralische Panikmache dieser Art ist bei technologischen Neuerungen schon häufig aufgetreten. Doch die Moral der Geschichte bleibt: Diese Daten und unsere neu erworbene Fähigkeit, sie auszutauschen, bergen einen großen Wert. Die Gründer von Google haben die Regulierungsbehörden darum gebeten, sie nicht zu verpflichten, die Sucheingaben ihrer Nutzer sofort zu löschen. Denn anhand der Muster und Abweichungen haben sie ihre Fähigkeit entdeckt, den Ausbruch der Grippe bereits vor den Gesundheitsbehörden nachzuvollziehen, und sie glauben, dass sie durch diese Rückverfolgung im Falle einer Pandemie Millionen von Leben retten könnten. Daten (egal ob Big- oder Small-Data) zu verteufeln, heißt, Wissen zu verteufeln – und das ist nie vernünftig.“
Sean Mead, Director of Analytics bei Mead, Mead & Clark, Interbrand, erklärt: „Große Mengen öffentlich verfügbarer Daten, einfachere Tools, die größere Verbreitung von Analysemöglichkeiten und Software für künstliche Intelligenz im frühen Stadium werden zu deutlich erhöhter Wirtschaftstätigkeit und Produktivität führen – vergleichbar mit der Computer- und Internetrevolution Mitte bis Ende der 1990er Jahre. Es werden soziale Bewegungen aufkommen, um den Zugriff auf große Daten-Repositories freizugeben, die Entwicklung und Nutzung künstlicher Intelligenzen einzuschränken und künstliche Intelligenzen zu ‚befreien‘.“
Diese Argumente sind sehr interessant, und sie kommen dem Kern der Sache schon näher – nämlich dass unsere Daten zu stark gewachsen sind, als dass wir sie ohne komplexe automatisierte Prozesse noch analysieren und verarbeiten könnten. Wir müssen einfach auf die Technologie setzen, um diese Flut von Inhalten und Daten bewältigen zu können.