Die integrierten Backup- und Restore-Funktionen allein sind schon fast den Listenpreis wert, der für Festplatten-Manager 12 gegenwärtig zu zahlen ist. Der Smart-Backup-Assistent macht es sehr leicht, komplette Festplatten, Partitionen oder ausgewählte Ordner und Dateien zu sichern. Wie bei so gut wie allen Consumer-Backup-Produkten üblich, kann der Anwender aber auch hier lediglich Dokumente, Media-Dateien oder E-Mail-Nachrichten, -Konten und -Adressbücher schnell und einfach selektieren. Als Backup-Ziel bietet das Programm lokale und Netzwerklaufwerke, physische Partitionen, FTP-Standorte sowie CD, DVD und BD an. Der Sicherungsprozess startet dann sofort oder automatisch und/oder zeitgesteuert, beispielsweise beim Systemstart oder täglich, wöchentlich oder monatlich zur eingestellten Uhrzeit. Auf Wunsch fährt das Programm den Rechner nach dem Backup herunter, so dass nichts gegen ein unbeaufsichtigtes Backup nach Feierabend spricht.
Weitere Backup-Optionen erhält der Anwender auf Wunsch durch Anklicken eines entsprechenden Kontrollkästchens: Dann kann er unter anderem Backup-Archive durch ein Passwort schützen, zu groß werdende Archive in mehrere Dateien splitten, den Komprimierungsgrad einstellen, die Archivintegrität prüfen lassen, Backups Sektor für Sektor durchführen (was allerdings deutlich mehr Zeit erfordert) und Hot-Processing über Microsofts Volume-Shadow-Copy-Service einstellen.
Während ein Anwender einen Backup-Auftrag normalerweise nur einmal definiert und ihn dann automatisch ausführen lässt, hat er mit der Wiederherstellung möglicherweise häufiger zu tun. Also ist es bei der Wiederherstellung noch wichtiger als beim Backup, dass eine einfach zu bedienende Benutzerschnittstelle den Anwender bei der Auswahl der Dateien, Ordner, Partitionen oder gar Festplatten unterstützt. Nun, der offerierte Wiederherstellungsassistent ist zwar insgesamt sehr einfach zu bedienen und auch ein Anfänger findet sich schnell darin zurecht. Allerdings hätten wir uns ein paar Filter gewünscht, die beispielsweise eine gezielte Suche über Dateinamen erlauben.
Wir hatten gehofft, solche Filter wenigstens in der zu „Backup und Recovery“ gehörenden Datei-Transfer-Funktion zu finden, wurden aber erneut enttäuscht. Der Datei-Transfer-Assistent hilft beim Kopieren von Dateien. Er erlaubt dem Nutzer, auf dem lokalen Laufwerk oder in zuvor durch Backup- oder Imaging-Software erzeugten Archiven gespeicherte Dateien und Ordner zu kopieren. Aber, wie gesagt, irgendwelche Filter oder sonstige Suchfunktionen sind nicht vorhanden. Hier sollte Paragon unbedingt nachbessern.
Um dem Anwender eine vollständige Recovery im Katastrophenfall zu ermöglichen, erzeugt das Programm Boot-fähige Rettungsmedien (CD, DVD, Blu-ray, Flash). Unterstützt sind Linux-, DOS- und Windows-PE-Rettungsumgebungen. Außerdem schützt das Programm Dual-Boot-Macs von der Windows-Seite aus oder in den Linux- oder Windows-PE-Rettungsumgebungen. Das erzeugte Rettungsmedium kann der Anwender nutzen, um ein Backup-Image seiner Festplatte wiederherzustellen, um Boot-Probleme zu beheben oder ganz einfach um Copy-Operationen durchzuführen. All dies selbst auf PCs, die nicht mehr booten können.
Paragons Adaptive-Restore erlaubt die Wiederherstellung von System-Backups auf komplett neuer Hardware, was günstig ist, falls eine Maschine tatsächlich ein Totalausfall sein sollte. Möglich ist es aber auch, das Betriebssystem von einer alten Maschine auf eine neue zu migrieren. Der P2P-Adjust-OS-Assistent wird dann alle erforderlichen Treiber hinzufügen und dafür sorgen, dass das Betriebssystem auf der neuen oder geänderten Hardware bootet.