Eine ebenfalls zentrale Frage ist die Auswahl der richtigen passiven Komponenten (Kabel und Anschlusstechnik). Hier finden wir in derzeitigen Rechenzentren eine Symbiose zwischen Kupfersystemen und LWL-Kabel. In den Datacentern der Zukunft wird LWL sukzessive die Kupfersysteme verdrängen. Das hat zum einen mit der wesentlich besseren Energiebilanz der Glasfaser zu tun, aber auch mit den steigenden Kupferpreisen.
Der wesentliche Grund wird jedoch sein, dass Glasfasersysteme eine wesentlich höhere Performance bieten. Systeme jenseits der 10 GBit/s basieren immer auf Fiber-Optic, jedoch müssen die Anschluss-Systeme eine erheblich bessere Performance haben. Getrieben von immer neuen Applikationen mit immer mehr Bandbreitenbedarf und dem Ethernet-Protokoll, welches eine immer größere Bedeutung erlangt, sollte eine passive Verkabelung die Migration von 10 GBit/s auf 40 GBit/s und 100 GBit/s unterstützen, ohne die Infrastruktur ändern zu müssen. Zusätzlich sollte die passive Verkabelung die knappe Ressource „Raum“ möglichst effizient nutzen.
Derzeit befindet sich der Markt für Stecksysteme im Umbruch. Verfügbar sind Konnektoren, die derzeit noch 0,2 dB IL-Werte aufweisen hin zu Systemen, die maximal 0,1 dB IL bieten. Aktuell verbesserte Systeme schaffen eine Übergangsdämpfung (Patchcord, Kupplung, Pigtail) unter 0,25 dB. Diese Werte werden benötigt, um die höhere Performance jenseits der 10 GBit/s zu realisieren. Die zukünftige Vernetzung im Datacenter wird auf reinen Singlemode-Systemen basieren.
Die optimale Auswahl der passiven Komponenten ist deshalb so wichtig, da diese nicht so einfach beziehungsweise schnell ausgetauscht werden können. Ebenso verhält es sich bei Zutrittskontrollsystemen, Netzersatz- und Löschanlagen. Diese Sys-teme und Anlagen gewährleisten eine Nutzungsdauer von mindestens zehn Jahren, bei Zutrittskontrollsystemen sogar noch länger, wobei aktive Systeme (Switche, etc.) innerhalb von drei bis maximal fünf Jahren modernisiert werden sollten. Letztlich kommt es darauf an, das Rohgerüst des Datacenters auf eine möglichst lange Nutzungsdauer auszulegen.