Die Rechenzentren-Branche bietet zukunftssichere Arbeitsplätze für Menschen mit unterschiedlichstem Bildungshintergrund – aktuell sind deutschlandweit 130.000 Vollzeit-Arbeitskräfte in der Branche beschäftigt. Bereits heute herrscht ein deutlicher Fachkräftemangel, der sich durch das erwartete Branchenwachstum noch verschärfen wird. „Auch hier bedarf es einer politischen Strategie für eine qualitativ bessere Aus- und Weiterbildung und für eine Förderung qualifizierter Zuwanderung“, sagte Klaft, die dieses Thema auch in ihrer hauptberuflichen Beschäftigung als Sales Director EMEA bei CBRE unterstützt.
„Denkbar ist auch eine stärkere Fokussierung auf die MINT-Fächer oder die Einführung von Informatik als schulisches Pflichtfach. Die Strategie sollte auch die Förderung des Quereinstiegs und der Umschulung von Fachkräften aus künftig weniger relevanten Industriezweigen beinhalten.“
Um den steigenden Bedarf an Rechenzentren schneller zu erfüllen, gelte es, bürokratische und regulatorische Hürden zu überwinden. „Insbesondere kommunale Planungs- und Genehmigungsverfahren müssen digitalisiert, beschleunigt und vereinheitlicht werden“, erklärte Klaft weiter. „Hierzulande dauern Genehmigungsprozesse teilweise über ein Jahr, während die Verfahren in anderen EU-Ländern meist in wenigen Wochen abgeschlossen werden können.“
Dies sei ein erheblicher Wettbewerbsnachteil für den Rechenzentrums-Standort Deutschland und bremse das Wachstum der Digitalwirtschaft. Das Positionspapier empfiehlt ein vollständig digitales Antragsverfahren, inklusive einer Standardisierung der Dokumente, um die Genehmigungsprozesse zu optimieren.
Die zuvor genannten Faktoren machten beispielhaft deutlich, dass die vielfältigen Herausforderungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen RZ-Wirtschaft ganzheitliche Lösungen erfordern. Bereits in der Vergangenheit habe die German Datacenter Association Gesprächsbereitschaft gezeigt und aktiv zum Dialog gebeten. „Mit dem Positionspapier, das wir partnerschaftlich mit den beiden anderen Verbänden erarbeitet haben, haben wir nun eine Grundlage für konstruktive Gespräche geschaffen“, so Klaft.
Das gemeinsame Positionspapier der GDA, des Bitkom und des Eco-Verbands „Perspektiven für eine nachhaltige Rechenzentrenwirtschaft bis 2030“ steht in deutscher und englischer Sprache zum Download bereit unter www.germandatacenters.com/news/publikationen.