Dell PowerEdge R720 - Die aktuelle Generation der „PowerEdge-Server“ kommt mit schnellen Prozessoren und vielen Features - ein gutes Rezept für Erfolg im hart umkämpften Markt der Rack-Server.
Dell war Anfang des Jahres der erste Server-Hersteller, der Prozessoren der Xeon-ES-2600-Reihe verbaute. Inzwischen haben die anderen Hersteller, darunter vor allem HP und IBM, natürlich nachgezogen. Aber Prozessorleistung ist auch im Server-Geschäft nicht alles, und so gelingt es dem Poweredge-R720 mit einem gelungenen Redesign (verglichen mit dem R710) und einigen besonderen Features die früh errungene Führungsposition nach wie vor zu behaupten.
Im Rack nimmt der Server zwei Höheneinheiten in Anspruch, was - erneut im Vergleich mit dem R710 - vor allem für mehr Platz für Massenspeicher sorgt: So lassen sich im geräumigen Gehäuse acht hotswap-fähige 3,5-Zoll- oder gar 16 2,5-Zoll-Festplatten unterbringen. Ein besonderes, die Performance verbesserndes Feature gibt es optional: Der Kunde kann bis zu vier von der Frontseite zugängliche hotplug-fähige PCI-Express-Flash-Drives spezifizieren. Noch mehr Platz für Massenspeicher bietet übrigens eine Spezialversion des R720, der „PowerEdge-R720xd“: Dieser Server nimmt frontseitig gleich bis zu 26 2,5-Zoll- oder 12 3,5-Zoll-Platten auf, plus 2 2,5-Zoll-Platten auf der Rückseite. Damit wird gar manches SAN überflüssig. Der standardmäßige embedded PERC-S110-RAID-Controller löst sicher keine Begeisterungsstürme aus, ist aber doch eine solide Einstiegsoption für Nutzer, denen Stripes, Spiegel und RAID-5 (Software-RAID) unter Windows genügen. Eine leistungsfähigere Option ist neben anderen die neue PERC-H710P-Mini-Karte, die Platz in einem eigenen Steckplatz findet, 512 MByte Cache enthält und über ein Batterie-Backup verfügt. Dieser Controller unterstützt Arrays bis zu RAID-6 für SAS- und SATA-Laufwerke (6 GBit/s). Die weiteren Optionen für interne Controller sind PERC-H310 und H710. Als externen HBA mit RAID unterstützt das System ferner den PERC-H810 und ohne RAID 6-GBit/s-SAS.
Unser Testgerät kam mit zwei Intel-Xeon-ES-2680-Prozessoren in 32nm-Sandy-Bridge-ER-Architektur (EP für Efficient-Performance). Das bedeutet doppelte Intersocket-QPI-Links und Geschwindigkeiten von bis zu acht Gigatransfers pro Sekunde. Dieser 8-Core-Prozessor besitzt eine großen 20-MByte-L3-Cache und unterstützt Intels Turbo-Boost 2.0, was - ohne in die technischen Details zu gehen - bei hoher Aktivität die Core-Performance für bis zu 25 Sekunden deutlich erhöhen kann. Die Xeons der ES-2600-Reihe haben vier Speicherkanäle pro Socket und der R720 besitzt demnach auch 24 DIMM-Steckplätze. Ein Server mit Dual-Prozessor lässt sich mit 32-GByte-RDIMM- oder neuen LR-DIMM-Modulen auf bis zu 768 GByte Arbeits- speicher aufrüsten. Die Speicherdichte lässt sich mit einem optionalen GPU-Accelerator noch erhöhen. Das bringt zusätzliche Power fürs Highperformance-Computing oder virtuelle Desktop-Infrastrukturen. Der R720 unterstützt gleich zwei solcher GPU-Karten, darunter auch Karten doppelter Breite wie die Tesla von Nvidia.