Data4, Betreiber von Rechenzentren in Europa, und die Stiftung der Universität Paris-Saclay (Fondation de l'Université Paris-Saclay) haben den Start eines Projekts bekanntgegeben, bei dem Server-Abwärme in Biomasse umgewandelt wird.
Das innovative Projekt läuft am Standort Marcoussis (Frankreich) und stellt den ersten Schritt auf dem Weg zu einer neuen Generation biozirkulärer Rechenzentren dar, so Data4.
Das auf dem Dach des französischen Rechenzentrums installierte System zur Wärmerückgewinnung und Biomasseproduktion verfügt über ein Modul zur Produktion einzelliger Algen. Dessen CO2-Absorptionskapazität ist 20-mal höher als die von Bäumen auf einer vergleichbaren Fläche. Die Algen sind für die Wiederverwendung in den kurzen Lieferketten der Agrarlebensmittel- und der Pharmabranche vorgesehen.
Das Großprojekt wurde von einem multidisziplinären Expertenteam entwickelt, dem das Start-up Blue Planet Ecosystems sowie das Team des Conseil Départemental de l’Essonne angehören. Es ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Privatunternehmen und öffentlichen Einrichtungen, darunter die Fondation de l’Université Paris-Saclay und Data4 Ziel des Projekts ist die Konzeption des weltweit ersten biozirkulären Rechenzentrums – eine technologische Meisterleistung im Zeichen der Energiewende, so die Beteiligten.
Das zweite Projekt zur Installation von Algenmodulen an Rechenzentrumsfassaden befindet sich derzeit in der Entwicklung. Ziel ist es, die Produktion auf 20 Kilogramm Algen und eine tägliche CO2-Aufnahme von 36 Kilogramm zu skalieren.
„In unseren Rechenzentren in Frankreich stehen fast 18 Terawattstunden Energie zur Verfügung, die derzeit jedoch ungenutzt sind“, erklärt Linda Lescuyer, Head of Innovation der Data4-Gruppe. „Mit diesem Projekt wollen wir die Abwärme in Energie umwandeln. Dank des biozirkulären Rechenzentrumsmoduls haben wir die Möglichkeit, eine neue ökologische und ökonomische Ressource und damit auch Arbeitsplätze für die Region zu schaffen, die zusammen mit den Rechenzentren wachsen können.“
Data4 setze sich dafür ein, Rechenzentren so zu konzipieren, zu bauen und zu betreiben, dass ihre Auswirkungen auf die Umwelt auf ein Minimum reduziert werden. Zu diesem Zweck verfolgt das Unternehmen eine ehrgeizige Strategie, die auf drei Säulen basiert: maximale Energieeffizienz, umfangreiche Integration erneuerbarer Energien und eine deutliche Reduzierung des CO2-Fußabdrucks.
Dieses Engagement spiegelt sich konkret in der Umsetzung innovativer und nachhaltiger Lösungen wider, wie beispielsweise in der detaillierten Analyse des Lebenszyklus von Rechenzentren, der Entwicklung wegweisender biozirkulärer Rechenzentren, der Verwendung von CO2-armem Beton zur Verringerung der Bauauswirkungen und der intelligenten Optimierung des Energieverbrauchs von Servern durch Künstliche Intelligenz.