Mit der Einführung der neuen Betriebssystemversion OneFS 5.5 und der Spiegelungssoftware SynchIQ 2.5 richtet der NAS-Hersteller Isilon seine Scale-out-NAS-Produkte (damit sind NAS-Appliances im Cluster-Verbund gemeint) noch stärker an Unternehmensanforderungen aus. Im Rahmen dieser Ausrichtung ergänzt Isilon auch seine Appliances um den Backup Accelerator. Das Gerät soll das File-basierte Backup von unstrukturierten Informationen deutlich beschleunigen und das ohne Belastung des LANs, da das Gerät wie die anderen NAS-Appliances des Herstellers mit eigenen Prozessoreinheiten und Cache ausgestattet ist. Und darin sieht auch Pushan Rinnen, Research Director bei Gartner, den großen Vorteil solcher Scale-out-NAS-Lösungen: "Sie sind von Grund auf so ausgelegt, dass sich Datenspeicher unterbrechungsfrei und sowohl im Hinblick auf die Kapazität als auch auf die Performance flexibel ausbauen lassen."
Der Backup Accellerator benötigt eine Höheneinheit im Rack und verfügt über zwei
Dual-Quad-Core-Intel-Prozessoren (8 GByte RAM) und vier 4-GBit/s-Fibre-Channel-Ports (mit
DDR-Infiniband-Cluster-Interconnect). Zum LAN hin besitzt er eine 1/10GbE- und eine
NDMP-Schnittstelle (Network Data Management Protocol). Da das Gerät zudem die neue
Betriebssystemversion OneFS 5.5 des Herstellers unterstützt, kann es bis zu vier Streams
gleichzeitig bei einer Durchsatzrate von maximal 480 MByte/s auf Tape (LT04) schreiben. Die Lösung
lässt sich in bestehende Isilon-Cluster einbinden. Die Integration von zusätzlichen Einheiten führt
zu einer linearen Skalierung der Performance. Der Administrator kann damit also Backup-Zeitfenster
verkürzen und seinen Administrationaufwand für die Datensicherung senken. Das Gerät ist ab sofort
verfügbar und kostet 38.550 Dollar pro Knoten. Es unterstützt auch Storage- und
Archivierungslösungen von EMC, IBM, Bakbone, Symantec, Commvault und Atempo.
Eurostor: Storage-Lösung für Cluster-Systeme
Virtualisierung soll das Storage-Volumen halbieren
Die Einführung der beiden Software-Upgrades soll den Einsatzbereich der Scale-out-NAS-Systeme
des Herstellers vor allem in Richtung große Unternehmensnetze erweitern. Die neue
Betriebssystemversion OneFS 5.5 kommt zum Beispiel auf IQ-Speichersystemen des Herstellers zum
Einsatz. Damit lassen sich laut Isilon mit einem einzigen Dateisystem und einem Volume bis zu fünf
PByte Speicher verwalten, 1,7 Millionen Ein- und Ausgabebefehle pro Sekunde (IOPS) durchführen und
eine aggregierte Durchsatzrate von 45 GByte/s erzielen. Durch die Verfügbarkeit der neuen
Infiniband-Switch-Generation mit einer höheren Port-Dichte lassen sich zudem anstelle von bislang
96 Knoten nun 144 Speichereinheiten zusammenschließen. Ebenso erweiterte der Hersteller bei OneFS
5.5 die Funktionen rund um die Datensicherheit und Aufrechterhaltung der betrieblichen Kontinuität.
Unter anderem ist die Flexprotect-Anwendung integriert, die ein Äquivalent zu klassischen
RAID-Lösungen darstellt. Mit ihr kann der Administrator Redundanzen bis n+4 realisieren. Im
Gegensatz zu dem traditionellen Hot-Spare-Plattenansatz setzt Isilon darauf, den freien
Reserveplatz des File-Systems für den Wiederaufbau von Daten bei einem Plattenausfall zu nutzen.
Dabei lässt sich der Parity-Schutz von der Verzeichnis- bis hin zur Dateiebene abgestuft vornehmen
und jederzeit nachträglich im laufenden Betrieb ändern. Laut Herstellerangaben senkt die in der
neuen Version optimierte Verteilung der Parity-Informationen den Overhead um die Hälfte und
verbessert dadurch die Leistungsfähigkeit des Systems signifikant. So soll ein Isilon-NL-Cluster
mit zehn Knoten und einer Redundanz von n+2 jetzt nur noch 11 Prozent Overhead benötigen, bei der
Vorgängerversion waren es noch 20 Prozent. Das heißt, die Speicher im Cluster können zu über 80
Prozent gefüllt werden, wobei die Lösung stets für eine gleichmäßige Auslastung der
Storage-Einheiten innerhalb eines Clusters sorgt (Loadbalancing). Darüber hinaus wartet die neue
Version von OneFS mit zahlreichen weiterentwickelten Überwachungs- und Reporting-Funktionen auf,
die im Unternehmensumfeld eine nahtlose Integration in das IT-Systemmanagement ermöglichen. Zudem
unterstützt das Betriebssystem nun SNMP MIB und den Netzwerkmonitor Nagios sowie verschiedenen
Anitvirenlösungen. Weitere Detailentwicklungen sind unter anderem die noch engere Integration mit
Windows Active Directory und ACLs.
Mit dem Einsatz der ebenfalls neu vorgestellten Version 2.5 der SyncIQ-Software lässt sich zudem
die Replizierung von Daten schneller, zuverlässiger und wirtschaftlicher durchführen. Sie arbeitet
nun blockbasiert und ist laut Roland Voelskow, Isilons Regional Manager für Mitteleuropa, nun
achtmal schneller als die Vorgängerversion. Beide Upgrades sind bereits erhältlich und stehen
Kunden mit einem bestehenden Support-Vertrag kostenfrei zur Verfügung.
LANline/dp