Schulen als Ausgangspunkt für Breitbandausbau
Die Corona-Pandemie zeigt – wie in einem Brennglas – die Bedeutung des Breitbandausbaus für eine Informationsgesellschaft. Wären wir dabei in Deutschland schon weiter, ließen sich Homeoffice und Schulschließungen als Folge von Lockdowns leichter bewältigen. Ein Plädoyer für die Glasfaser.

- Schulen als Ausgangspunkt für Breitbandausbau
- Leistungsfähige und zukunftssichere Infrastruktur
Die aktuelle Situation zeigt, dass Glasfaser die einzige zukunftssichere Technologie für diesen Ausbau ist. Nicht mehr allein der Download, sondern auch der Upload ist eine maßgebende Kennzahl für die Leistungsfähigkeit eines Internetanschlusses. Denn die Menschen, die Zuhause arbeiten und lernen sollen, wollen keine Filme streamen, sondern müssen an Videokonferenzen teilnehmen und über Cloud-Anwendungen auf Unternehmensdaten zugreifen und damit arbeiten. Das bedeutet, dass sie eigentlich eine Upload-Geschwindigkeit benötigen, die mit der aktuell in Privathaushalten verfügbaren, die auf Medienkonsum und damit Download ausgerichtet ist, nicht vergleichbar ist. DSL-Anschlüsse können diese Anforderung nicht erfüllen. Mit deren Standards ist kein symmetrischer Datenverkehr mit den benötigten Übertragungsraten möglich. Dazu kommt, dass die Mehrheit der DSL-Anschlüsse laut der Breitbandmessung der Bundesnetzagentur vom März 2019 nach wie vor die vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsraten nicht erreichen.
Vorhandene Leitungen stoßen an Grenzen
Alle Varianten von DSL nutzen die vorhandenen Kupferleitungen. Der wesentlichste Vorteil von DSL liegt also darin, dass keine neuen Leitungen verlegt werden müssen. Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der DSL-Standards wurde versucht, die Datenübertragungsrate immer weiter zu steigern. VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) ist dabei der Standard, der derzeit in Deutschland ausgerollt wird. Damit sind theoretisch Datenübertragungsraten von bis zu 100 MBit/s möglich, mit VDSL2 Vectoring sogar Downloadraten rund um 250 MBit/s. Die tatsächlich nutzbare Übertragungsbandbreite sinkt aber durch die Leitungsdämpfung mit der Länge der jeweiligen Anschlussleitung recht stark. So kommt bei doppelter Länge der Leitung nur noch ein Viertel der Leistung an. Darüber hinaus begrenzt das Übersprechen, die Beeinflussung durch Signale von benachbarten Leitungen, die Übertragungsrate. Das Vectoring reduziert durch eine spezielle Kanalkodierung diese gegenseitigen Störungen und kann so die Leistungsfähigkeit der vorhandenen Netze noch einmal steigern. Da es beim Vectoring technisch notwendig ist, alle Einzelleitungen in einem Hauptkabelstrang zu kontrollieren, berührt der Einsatz dieser Technologie darüber hinaus auch regulatorische Fragestellungen.