Servertechnik – Neben Performance, Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit ist der Energiekonsum ein immer wichtiger werdendes Kriterium beim Serverkauf. Serverhersteller und Prozessorfabrikanten sind darauf eingestellt.
Server sind die Stützpfeiler unserer globalen Netzwerke, ohne sie ist die Informationsgesellschaft, in der wir leben, nicht vorstellbar. Wohin wir auch blicken und wo wir uns bewegen, wir sind von Informationen umgeben: Börseninformationen in den Foyers der Banken, Fluginformationen in Flughafenterminals, Live-Ticker und News-Displays in U-Bahnhöfen. Auch ist es für uns inzwischen selbstverständlich, jederzeit und an so gut wie jedem Ort Informationen gezielt abrufen und Informationen in Form von E-Mails, SMSs und Tweets versenden zu können.
Alle diese Informationen – oder Daten – müssen ja von irgendwo her stammen und irgendwo auch entgegengenommen und verarbeitet werden. Dies ist eine Aufgabe von Servern. Server nehmen beispielsweise die Anforderung einer Webseite entgegen, prüfen sie, holen den angeforderten Inhalt vielleicht aus einer SQL-Datenbank, erzeugen mit Hilfe von PHP-Scripts daraus eine HTML-Seite und senden diese Seite zurück zum anfordernden Benutzer. So etwas tun sie täglich millionenfach. Diese und vergleichbare Aufgaben müssen Server extrem zuverlässig und schnell erledigen, denn ein Benutzer, der eine gewünschte Information, beispielsweise den Preis des neusten Galaxy-Phones bei einem bestimmten Online-Händler, nicht oder nicht schnell genug findet, wird bei einem anderen Händler kaufen.
Die Menge von Daten, die täglich neu erstellt, verarbeitet und gespeichert wird, ist gigantisch. Das erfordert eine ebenso gigantische Anzahl von Servern und Speichereinheiten. Die Forderung hoher Performance und ständiger Verfügbarkeit vervielfacht diese Anzahl zusätzlich, denn zur Einlösung dieser Forderung bedarf es einer Redundanz. Die Menge bereits arbeitender Maschinen und die ungebrochene Nachfrage neuer Server bereitet mindestens zwei Probleme: All diese Maschinen wollen irgendwo untergebracht sein, aber Rechenzentren können nicht grenzenlos wachsen. Und all diese Maschinen verbrauchen Energie, direkt für den Betrieb und indirekt über die notwendigen Klimaanlagen. Je höher der Energiebedarf, desto höher die Energiekosten und die CO2-Emission. Wir haben also ein Platz- und ein Energieproblem, zwei Probleme, die tatsächlich bis zu einem gewissen Grad miteinander verknüpft sind: je größer ein Server ist, desto mehr Strom benötigt er normalerweise auch.
Von diesen Problemen betroffen sind offensichtlich Unternehmen wie Google, Facebook und Amazon, die riesige Rechenzentren betreiben – groß wie der Reichstag, mit dem Stromverbrauch einer Kleinstadt. Angesichts steigender Energie- und Immobilienkosten spielt die Frage nach dem Formfaktor und dem Stromkonsum eines Servers aber auch für kleine und mittelständische Unternehmen eine zunehmend größere Rolle.