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Setup and Forget - Hybride Datensicherung

3. November 2015, 12:07 Uhr | Dirk Jarzyna

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Vorteile durch Partnervertrieb

Carbonite vertreibt ihre Backuplösungen für Unternehmen in Deutschland beziehungsweise EMEA ausschließlich über qualifizierte Fachhändler. Das bietet den Kunden einen großen Vorteil, denn typischerweise erledigt der Partner den größten Teil des Setups und der Konfiguration in seinem eigenen Dashboard und übernimmt auch einige Managementaufgaben. Selbstverständlich ist einige Kommunikation zwischen Partner und Kunde erforderlich, aber die Handarbeit übernimmt der Partner und der Kunde muss letztendlich nur ein kleines Agentenprogramm herunterladen und auf den zu sichernden Maschinen installieren. Nachdem dieses Programm geladen ist und die ersten Sicherungssätze erstellt sind, läuft alles automatisch und der Kunde erfährt nur noch durch E-Mail-Benachrichtigungen, was geschieht, falls er sich nicht zwischendurch in seinem eigenen Dashboard über die Carbonite-Aktivitäten informiert.

Dass der Partner den größten Teil der Konfiguration und des Managements erledigt, bedeutet nicht, dass sich der Kunde mit einer wenig flexiblen Lösung zufriedengeben muss. Kein Unternehmen ist wie das andere und deshalb bietet auch Carbonite viele Einstellmöglichkeiten, um die Backuplösung individuell anzupassen. Flexibel zeigt sich Carbonite bereits, wenn es um die Auswahl des Speicherorts für Sicherungssätze geht: Cloud, Disc (lokale Festplatte oder Netzwerklaufwerk) oder Cloud und Disc kombiniert. Zwar existiert ein Feld zur Auswahl des gewünschten Cloud-Standorts, aber für die deutsche Carbonite-Version ist hier Deutschland fest eingestellt und lässt sich auch nicht ändern – eine gute Entscheidung des Anbieters.

Vollständige, inkrementelle und differenzielle Backups lassen sich zeitlich so planen, dass sie den Betrieb nicht stören, und über das integrierte Bandbreitenmanagement stellt der Anwender genau ein, wie viel Bandbreite die Lösung minimal und/oder maximal zu welchen Zeiten für Cloud-Uploads und -Downloads nutzen darf.

Niemals überschreibt ein von Carbonite durchgeführtes Backup ein früheres Backup. Deshalb ist es wichtig, Aufbewahrungsrichtlinien festzulegen, die einerseits die Wichtigkeit älterer Backupdaten berücksichtigen, andererseits aber auch gewährleisten, dass Backups nicht aus Platzmangel fehlschlagen. Carbonite unterstützt separate Aufbewahrungsrichtlinien für Backups auf die Festplatte und Backups in die Cloud. Der Anwender legt entweder die Anzahl der Backup-Zyklen fest, die er aufbewahren möchte, oder er stellt eine Zeitspanne ein. Ein Backup-Zyklus ist ein vollständiges Backup mit allen dazugehörenden inkrementellen und differenziellen Backups. Erstellt Carbonite ein neues vollständiges Backup, dann werden überzählige Backup-Zyklen automatisch entfernt. Zwei spezielle Aufbewahrungswerte sind noch erwähnenswert: „Für immer“ legt fest, dass ein Backup niemals automatisch gelöscht wird, und „Nach Hochladen löschen“ sorgt dafür, dass ein Backup automatisch von der Festplatte gelöscht wird, wenn es erfolgreich in die Cloud hochgeladen wurde.

Ein wichtiger Punkt ist zudem, dass Carbonite von Haus aus mit gut durchdachten Voreinstellungen arbeitet, die einen sofortigen Einsatz der Backuplösung gestatten, ohne dass der Anwender sich näher mit all diesen Optionen und Konfigurationseinstellungen befassen muss.

Daten bleiben in Deutschland

In der deutschen Version speichert Carbonite die Daten grundsätzlich in einem sicheren deutschen Rechenzentrum. Bevor die Datensicherungen den Server des Kunden verlassen, verschlüsselt die Software sie mit 128-Bit-AES. Die Übertragung ins Rechenzentrum erfolgt dann via Secure-Sockets-Layer, SSL. Der Kunde hat auch die Möglichkeit, eine eigene Verschlüsselung mit einem privaten 256-Bit-Schlüssel einzurichten. Dieser Schlüssel wird weder an Carbonite noch an einen Partner gesendet – allerdings kann im Fall eines Schlüsselverlustes weder Carbonite noch der Partner helfen. Die eigene Private-Key-Verschlüsselung ist übrigens die einzige Möglichkeit, Datensicherungen auch auf lokalen Storage-Geräten zu verschlüsseln.

Fazit

Stünde ich vor der Aufgabe, drei bis fünf produktive Windows-Systeme samt Exchange und Datenbank sichern zu müssen, würde ich Stand heute Carbonite dafür einsetzen. Das Preis-Leistungsverhältnis, die Bedienerfreundlichkeit und der verschwindend geringe zu betreibende Aufwand haben mich überzeugt.

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  4. Update: Carbonite Server-Backup 5

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