Managed Switches bringen für die Administration in der Regel eine Remote-Konsole mit. Je nach Hersteller wird die Konsole über ein Kommandozeilen-Tool oder auch eine spezielle Software bedient, darüber hinaus sind aber auch Web-Interfaces im Einsatz. „Die Funktionen von Managed Switches sind zwar vielfältig. Ein Web-interface aber erleichtert die Arbeite enorm und es ist dann nicht unbedingt ein IT-Studium erforderlich“, weiß Marian Häke. Bei der Anzahl der Ports pro Switch reicht das Angebot von vier bis über 50. Dabei finden sich Switches mit ausschließlich Fast- und Gigabit-Ethernet-Ports ebenso wie Geräte mit Gigabit- und Glasfaser-Ports. Für ein kleines Unternehmen oder ein Heimnetz dürften in der Regel fünf bis zehn Fast- oder Gigabit-Ports ausreichend sein. „Größere Unternehmen, die auf Wachstumskurs sind, sollten Luft nach oben lassen und auf Managed Switches setzen, die skalierbar sind, sprich die sich in Stacks stapeln lassen“, empfiehlt der Produktmanager. Zusätzliche Switches mit weiteren Ports lassen sich dann nachträglich ohne großen Aufwand hinzufügen, das Netzwerk kann also später mitwachsen. Für große Netzwerke mit mehreren Switches kann darüber hinaus eine Funktion hilfreich sein, die das Übertragen von Konfigurationseinstellungen erlaubt.
Spezialkategorie Industrie-Switches
Eine eigene Gattung stellen Switches für industrielle Anwendungen dar. Ihr Einsatzfeld reicht von Automatisierungslösungen bis hin zu Systemen für die Energieversorgung. Weil Industrie-Switches oft mit nur wenigen Komponenten verbunden werden, haben sie in der Regel nur wenige Ports und daher eine kompakte Bauform. Damit sind sie zugleich ideal geeignet, um sie in Schaltschränken zu verbauen, wo nicht selten Zentimeter zählen. Auch unter den Industrie-Switches finden sich Unmanaged- und Managed-Versionen. Je nach Modell bieten sie spezielle Eigenschaften wie höchste Verfügbarkeit, sie können in rauen Umgebungen eingesetzt werden oder bringen Redundanzfunktionen. Dazu können sie mit umfassenden Sicherheitsmechanismen ausgestattet sein zum Schutz gegen Angriffe.
PoE-Switch: Energieversorgung inbegriffen
Ein in der jüngeren Vergangenheit gern gesehenes Feature bei Switches ist Power over Ethernet (PoE). „PoE-Switche können IP-Telefone, WLAN-Access Points und andere Netzwerkkomponenten mit Strom versorgen. Das kann den Aufbau eines Netzwerks enorm erleichtern, denn es müssen nicht extra Stromleitungen verlegt werden. Vielmehr laufen Daten und Strom über ein Kabel“, erläutert Häke die Vorteile der Technik. Auch Unmanaged Switches gibt es mit PoE-Funktion. Einstellen lässt sich der Stromfluss an den Ports dann beispielsweise über DIP-Schalter oder es gibt eine vollautomatische Erkennung zum Schutz der nicht PoE-fähigen Geräte im Netzwerk. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal von Switches sind die Layer, anders gesagt die Kommunikationsprotokolle, mit denen sie arbeiten. Während ein Layer-2-Switch Daten nur innerhalb eines lokalen Netzwerks verteilen kann, kann ein Layer-3-Switch über das IP-Protokoll auch Geräte außerhalb des eigenen Netzwerks erreichen, etwa im Internet oder in einem anderen lokalen Netzwerk. „Vereinfacht gesagt ist ein Layer-3-Switch ein Multifunktionsgerät aus Switch und Router. Er kann als Gateway zwischen mehreren Netzwerken eines Unternehmens agieren und so verteilte Standorte anbinden“, weiß Häke. iter. Mit zunehmender Vernetzung in Wirtschaft und Industrie – Stichwort: IoT - werden Switches in Zukunft noch intelligenter und robuster werden. „Damit sind Unternehmen für die kommenden Herausforderungen wie das Internet of Things noch besser gerüstet“, so Häke.
Dirk Schäfer ist IT-Journalist