Erst Switches sorgen für einen effizienten Fluss der Datenströme und ein optimales Zusammenspiel aller Komponenten eines Netzwerks. Welcher Switch aber ist der richtige?
Switches sorgen im Netzwerk dafür, dass Daten dorthin kommen, wo sie hin sollen – vom PC zum Drucker, vom Server zum PC oder vom Videoserver zum WLAN-Router. Vor fast drei Jahrzehnten kam der erste Switch auf den Markt, heute ist das Angebot unübersichtlich breit, jeder Hersteller hat außerdem mehrere Varianten im Programm. Zwar sind die Grundanforderungen, das möglichst schnelle und zuverlässige Verteilen von Traffic, gleich geblieben. Doch bieten die Datensteckdosen inzwischen eine Vielzahl an Funktionen, was die Wahl erschwert – jedenfalls auf den ersten Blick. Denn im Wesentlichen gibt es zunächst zwei Kategorien von Switches: Unmanaged und Managed.
Unmanaged Switches für kleine Netzwerke
Vereinfacht gesagt geben Unmanaged Switches die Daten an die jeweiligen Empfänger weiter und nutzen dafür die gesamte verfügbare Bandbreite. Die nötigen Einstellungen erledigen sie selbst, und zwar durch Kommunikation mit anderen Komponenten im Netzwerk. Unmanaged Switches bieten – wie der Name sagt - keine oder nur rudimentäre Konfigurationsmöglichkeiten. Aufgrund ihres geringen Funktionsumfangs sind sie günstiger als Managed Switches. „Besteht das Netzwerk lediglich aus wenigen Computern, dazu vielleicht aus ein oder zwei Druckern und einem WLAN-Router, kann ein Unmanaged Switch völlig ausreichend sein“, erläutert Marian Häke, Produktmanager vom Level One. Geht es allerdings um größere Netzwerke oder um spezielle Anforderungen wie das Einbinden einer IP-Telefonanlage, das Streamen von Video-Signalen oder eine erhöhte Sicherheit, reiche die Unmanaged-Variante nicht aus. „Dann geht an einem Managed Switch kein Weg vorbei“, so Häke.
Überzeugende Funktionsvielfalt
Managed Switches verfügen über eine Vielzahl an Funktionen für die Netzwerk-Konfiguration, das Monitoring der Datenströme und für die Sicherheit. Zu den üblichen Features gehört zum Beispiel QoS (Quality of Service), um bestimmte Daten im Netzwerk zu priorisieren. So lassen sich etwa IP-Sprachpakete oder Videodaten bevorzugen, damit Telefonate oder Videokonferenzen störungsfrei ablaufen. Obendrein können die einzelnen Ports eines Managed Switch mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten belegt werden. Aus Sicherheitsaspekten interessant sind Möglichkeiten, die Bewegungen der Daten im Netzwerk und die Zugriffe zu verfolgen sowie den Status von Verbindungen zu überwachen. Weiter liefern Managed Switches Statistiken zum Datendurchsatz, zu Netzwerkfehlern und zum Status der einzelnen Ports. Je nach Modell sind weitere Optionen verfügbar wie STP (Spanning Tree Protocol) zur Optimierung der Netzwerkverbindungen, Port-Mirroring (Spiegelung), um Fehlern in der Datenübertragung zu einzelnen Ports auf die Spur zu kommen, oder Unterstützung für VLAN (virtuelles LAN), womit sich im gleichen Netzwerk der Datenverkehr einzelner Nutzergruppen separieren lässt. Hinzu kommen Schutzeinrichtungen wie eine Firewall oder die Möglichkeit zum Sperren von einzelnen Ports und MAC-Adressen. „Auch diese Funktionen sind für größere Netzwerke allein aus Sicherheitsaspekten heute eigentlich unabdingbar“, so Produktmanager Häke.