Solid-State Drives (SSD) auf der Grundlage von Flash-Speichern sind der Massenverbreitung ein gutes Stück näher gekommen. Mittlerweile haben nahezu alle Hardwarehersteller die Technik im Angebot.
Nach Jahren der Entwicklung und Hoffnungen seien die SSDs an einem Wendepunkt angelangt, stellt
der Analyst Arun Taneja von der Taneja Group fest. "Es gibt ein adäquates Angebot von zuverlässigen
und kostengünstigen SSDs", so der Analyst. "Jeder einzelne Anbieter im Storage-Markt hat
irgendetwas mit SSD im Produktportfolio." Speicherhersteller wie EMC und NetApp aber auch
Server-Hersteller ihren Vertrieb von Flash-Produkten. Allein während dieses Monats haben EMC, Texas
Memory Systems, Sun, Dell, Pillar Data Systems, Compellent sowie Fusion-io SSD-Produkte
angekündigt. Die Firma STEC, deren Flash-Memory von vielen großen Speicherherstellern genutzt wird,
kündigt für das Jahr 2008 mit 53 Millionen Dollar einen verdreifachten Umsatz im Vergleich zum
Vorjahr an. Und infolge der derzeitigen Nachfrage soll dieser Umsatz bereits in den ersten sechs
Monaten 2009 übertroffen werden, so der Hersteller.
Intel wiederum liefert SSDs für die Nutzung in Servern, Workstations und Storage-Geräten. Im
April kommt zudem eine Firma namens SandForce auf den Markt, die einen neuen SSD-Controller im
Angebot hat.
Flash-Speicher seien etwa zwanzigmal teurer per GByte als die Fibre-Channel-Laufwerke im
High-end, so EMC. Doch wegen der riesigen Vorteile sowohl bei der Performance als auch bei der
Energieversorgung lohnt sich die Technik im Einsatz für Anwendungen, die eine hohe Zahl an IOPS
(Input/Output Operations per Second) aufweisen. Dem Anbieter zufolge kaufen viele Datencenter
Unmengen an Plattenlaufwerken, um die Geschwindigkeit zu verbessern, erhalten aber damit viel mehr
Speicherplatz, als sie brauchen. Flash kann eine hohe IOPS-Rate liefern, ohne Plattenplatz zu
verschwenden, und bietet damit ein gutes Kosten-/Leistungsverhältnis, so die Experten.
Noch ist aber die aktuelle Flash-basierte Produktgeneration nicht reif für die "Massenernte",
warnt der Analyst der Burton Group Gene Ruth in einem
Blog. Die Anbieter ersetzten nämlich einfach die Platten mit Flash, anstatt SSD
in das System zu integrieren und damit die Vorteile der hohen Performance voll auszunützen, so der
Analyst. "Leider ist die Auswahl an SSD-Speichersystemen der Unternehmensklasse ziemlich schmal",
bedauert Ruth.
Die Speicher-Controller in den meisten vorhandenen Produkten sind nicht darauf zugeschnitten
sowohl SSD als auch magnetische Laufwerke zu bedienen, so die Fachleute. Administratoren müssen
sich deshalb entscheiden, welche Daten im SSD-Layer bleiben und welche auf weniger teuren Speicher
geschoben werden sollen. Die Forderung an die Hersteller lautet daher, von Grund auf neue Produkte
zu entwickeln, die automatisch Daten zwischen den Flash- und anderen Schichten verschieben.
Susanne Franke/CZ