Das Startup-Unternehmen Berkeley Data Systems kündigte einen Deal mit General Electric (GE) an, der Remote-Backup-Services für mehr als 300.000 PCs weltweit beinhaltet. General Electric produziert unter anderem Flugmotoren sowie Ausrüstung für das Gesundheitswesen.
Es ist erstaunlich, dass ein kleiner Startup einen mehrere Millionen Dollar schweren Vertrag mit einem Unternehmen wie GE an Land ziehen konnte. Immerhin ist GE nach dem Börsenwert gerechnet das zweitgrößte Unternehmen der Welt. Laut Stephanie Balaouras, Analystin bei Forrester Research, liegt die Erklärung darin, dass "viele große IT-Anbieter den Backup-Bedarf großer Unternehmen nicht befriedigen können".
Die Lösungen von Berkeley Data, Mozy für Endverbraucher und Mozypro für Unternehmen, werden über einen Desktop-Client verwaltet, der die Daten automatisch alle zwei Stunden sichert. Mozypro kostet 4,95 Dollar pro Monat und Nutzer und kann unter
www.mozy.com heruntergeladen werden. Mozy ist kostenlos, doch auf das Volumen von zwei GByte begrenzt. Die Anwender können zwischen einer monatlichen oder jährlichen Zahlungsweise wählen. Joshua Coates, der dreiunddreißigjährige Firmengründer, hatte auch Scale8 gestartet, eine Company, die auf parallele Speichersysteme spezialisiert war, und die er an Intel verkaufte.
Bislang konnten Unternehmen lediglich lokale Backup-Methoden auf Bänder, Platten, DVDs oder externe Laufwerke nutzen. Herkömmliche unternehmensweite Lösungen für Disaster Recovery sind teuer und komplex. Daher suchen immer mehr Unternehmen nach einer sicheren, Backup-Fernlösung, so der Startup.
Laut Henry Baltazar, Analyst bei der 451 Group, erntet Berkeley Data die Früchte eines effizienten Storage-Setups, das die Anwender nur ein Zehntel dessen kostet, was für andere automatische Backup-Lösungen fällig wird. Der Startup konnte bereits 3000 Unternehmen für seine seit Dezember verfügbare Unternehmensversion von Mozy gewinnen. "Mit Mozypro sind sie über Nacht zum Marktführer in dem Segment geworden", äußerte Baltazar anerkennend. "Damit erhöht sich der Druck auf die anderen Anbieter."
Der Deal mit GE bringe für beide Seiten Vorteile, so der Analyst weiter. "Berkeley konnte einige der Anforderungen von GE bezüglich der Funktionalität der Lösung erfüllen und hat den Speicherservice erheblich verbessert." So verhindern beispielsweise sichere Schlüssel, dass der Storage-Anbieter die Daten, die er speichert, sieht. Der Analyst hebt auch die Administrationsgranularität der Lösung hervor, denn sie ermöglicht es Managern der mittleren Ebene in diesem riesigen Unternehmen, Entscheidungen über die zu speichernden Daten zu treffen.
Funktionen wie das Drosseln der Bandbreite und nahezu permanenter Datenschutz ermöglichen es, Backups im Hintergrund durchzuführen. Eine starke Verschlüsselung schützt die Daten, bevor sie an das Datacenter des Unternehmens geschickt werden. Des Weiteren bietet die Lösung Steigerungen auf Blockebene, Handling offener Dateien und auch Einzelinstanz-Storage. Die proprietäre Methode der Datenverschlüsselung ist auf Remote-Backup zugeschnitten.
Berkeley Data hat im Unternehmenssegment etablierte Konkurrenten wie Iron Mountain und Evault. Auch Google und Microsoft werden Produkte für diesen Markt anbieten.
Barbara Gengler/wg