Aggreko: Datacenter-Klimatisierung erschwert

Steigende Luftfeuchtigkeit als verborgene Herausforderung im RZ

8. März 2021, 8:30 Uhr | Jörg Schröper

Eine wenig bekannte Herausforderung für die weltweite Rechenzentrums-Industrie ist die zunehmende Luftfeuchtigkeit. Dies meldet ein vor Kurzem veröffentlichter Bericht von Aggreko, Spezialist für die Kontrolle von wechselnden Feuchte- und Temperaturverhältnissen. Im Januar wurden dem Bericht zufolge weltweit extreme Wetterereignisse beobachtet, die viele neue Aufgaben für Rechenzentren verursacht haben. Die Muster reichen dabei von Überschwemmungen in Asien bis zu starkem Schneefall in Europa und verdeutlichen das neuartige Risiko für technische Anlagen weltweit.

Von entscheidendem Interesse – neben den unmittelbaren Stromausfällen, die durch solche Unwetter entstehen – sollten dabei laut Aggreko die zunehmende Luftfeuchtigkeit und durch sie hervorgerufene langfristige Feuchtigkeitsschäden sein. Gemäß dem Bericht mit dem Titel "Die versteckten Kosten der Luftfeuchtigkeit vor Ort" besteht die Herausforderung für Rechenzentren dabei in der Art und Weise, wie der Trocknungsprozess nach einer Überschwemmung oder nach starkem Schneefall abläuft. Eine schlecht geführte Feuchtigkeitsüberwachung könne demnach zu anhaltender Nässe und zu Materialverformungen innerhalb eines Rechenzentrums führen und so langfristige Schäden verursachen.

Sorgen bereitet auch die hohe Luftfeuchtigkeit in den Sommermonaten, und Zahlen aus dem Bericht zeigen, dass einige Rechenzentrumsstandorte besonders anfällig sind für hohe Luftfeuchtigkeit. Zu den Orten mit einer höheren durchschnittlichen relativen Luftfeuchtigkeit als die empfohlenen Werte gehören beispielsweise die Städte Dublin, Frankfurt am Main, Amsterdam, Paris und Helsinki, die allesamt bei Rechenzentrumsbetreibern beliebt sind. Zusätzlich zu den Problemen, die die Feuchtigkeit auf Baustellen bereitet, findet sie zudem in Form von Wasserdampf ihren Weg in die engsten Räume und zu den kleinsten Bauteilen. Dies wiederum könne Ablagerungen von Korrosionsprodukten hinterlassen, die auch nach dem Trocknen weiterhin Schäden verursachen.

Aggreko rät deshalb, alle Räumlichkeiten von Rechenzentren – von selbstbetriebenen wie auch von gemieteten – mit einem wirksamen System auszurüsten, das die Feuchtigkeit aus der Luft entfernt. Ryan Stanley, Spezialist für Feuchtigkeitsüberwachung bei Aggreko, erklärte dazu: „Feuchtigkeitsansammlungen sind ein unvermeidliches Ergebnis extremer Wetterereignisse, und ihre ordnungsgemäße Entfernung ist eine ernsthafte Herausforderung für Rechenzentren. Leider bedenken nicht alle Teams sämtliche notwendigen Aspekte, um Feuchtigkeit überall vollständig zu entfernen, mit der Folge von weit verbreiteten Fehlentscheidungen. Oft ist die erste Reaktion auf steigende Luftfeuchtigkeit der Einsatz eines Trockners, um das Problem aus der Welt zu schaffen. Danach scheint die Angelegenheit auch gelöst zu sein, allerdings entfernt das Trocknen nicht immer die Feuchtigkeit aus der Atmosphäre und kann deshalb tatsächlich langfristige Schäden verursachen, was Folgen hat für die Lebensdauer eines Rechenzentrums.“

Der Bericht beschreibt einen dreistufigen Ansatz zur effektiven Feuchtigkeitsregulierung, bestehend aus der Kombination von Baustellenbeheizung, Luftzirkulation und Entfeuchtung. „Die wirksame Beseitigung von Feuchtigkeit ist ein äußerst empfindlicher Prozess, und es erfordert viel Zeit, um sicherzustellen, dass er richtig geführt wird“, ergänzte Stanley und sagte weiter: „Wir empfehlen deshalb allen Betreibern von Rechenzentren und Baustellen sicherzustellen, dass der richtige Ansatz gewählt wird, um zukünftige Probleme zu vermeiden.“

Weitere Informationen stehen unter www.aggreko.com zur Verfügung.

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