Obwohl es über die Pläne von Google für Storage-as-a-Service bislang nicht mehr als unbestätigte Medienberichte gibt, zeichnet sich bereits ab, wo die Grenzen der Anwendung liegen werden. Insbesondere fürs Business wird sich das Angebot nur bedingt eignen.
Schon jetzt bietet Google mit seinen existierenden Services wie Gmail und Google-Docs entsprechende Storage-Dienste an. Bei dem neuen geplanten Storage-as-a-Service will Google den Usern eine Art Netzlaufwerk anbieten, für das auch Basisfunktionen wie Datensicherung und Suche mit eingeschlossen sind.
"Googles künftiger Storage-Service baut darauf auf, dass Google die weltgrößten Daten-Zentren betreibt", meint Kurt Scherf, Chef-Analyst bei Parks Associates. Der Storage-Service sei eine gute Möglichkeit, aus der vorhandenen Infrastruktur mit wenig zusätzlichen Investitionen neuen Umsatz zu generieren.
Doch die meisten Analysten stehen diesem Angebot skeptisch gegenüber. "Der Service spricht Enduser und Unternehmen nicht im gleichen Maße an", warnt bereits Gordon Haff, Analyst bei Illuminata. "Ich glaube, dass große Unternehmen zu wenig Vertrauen in diesen Service haben und es wird auch schwer werden, kleine Unternehmen dazu zu bringen, ihre vertraulichen Daten auszulagern", meint Francis Poeta, Chef von P&M Computers.
Er schätzt, dass Google bestenfalls fünf Prozent Marktanteile bei den kleinen Unternehmen erzielen kann. Vermutlich wird Google mit seinem Storage-Angebot die gleichen Personen ansprechen, die auch jetzt die Google Apps verwenden.
Die CIOs sind laut Jay Tipton, Vizepräsident von Technology Specialists, vor allem wegen der Compliance-Auflagen skeptisch. "Man gibt vertrauliche Information nach außen. Es kann sehr gut sein, dass das gegen ein Unternehmen verwendet wird", warnt auch Tipton.
Ein weiteres Problem des Google Online-Storage ist gemäß dem Gilbane-Group-Analysten Geoff Bock, dass Googles Konkurrenten schon seit Jahren in diesem Bereich tätig sind. "Google fehlt es an spezifischem Fachwissen in den zugehörigen IT-Services wie Backup, Recovery und Archivierung", lauten seine Bedenken.
Zu den Unternehmen, die schon am Markt sind, gehört unter anderen Googles Erzrivale Microsoft. Die Redmonder haben im August eine Betaversion ihres Online-Speicherdienstes Skydive mit 500 Megabyte kostenlosem Speicher vorgestellt. Darüber hinaus arbeitet Microsoft derzeit an einer Betaversion von Office Live Workspace, das Online-Speicher mit Funktionen für das Dokumenten-Management sowie die Integration in Office kombinieren soll.
Auch die traditionellen Storage-Unternehmen sind in deisem Segment bereits aktiv. EMC hat hierzu kürzlich den Online-Storage-Anbieter Mozy akquiriert.
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Katharina Guderian/CZ/pk