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Stromsparpotenziale im Rechenzentrum ausschöpfen

8. Juni 2021, 7:00 Uhr | Wolfgang Goretzki/jos

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

USV-Überwachung

Wenn die USV ausschließlich zur Stromversorgung von IT-Geräten dient, kann sie als Nenner für die Berechnung des PUE-Werts (Power Usage Effectiveness) zum Einsatz kommen. Der Wert ist die insgesamt zugeführte Energie geteilt durch den Anteil der für das IT-Equipment genutzten Energie. Versorgt die USV auch schrankbasierende Kühlsysteme im Rechenzentrum, dann ist der Verbrauch um die dazu genutzte Energiemenge zu reduzieren.

Wichtige USV-Parameter, Log-Dateien und Alarmmeldungen kann der Betreiber remote über SNMP oder auch softwaregestützt überwachen. Dies gibt bereits einen Hinweis auf den Verbrauch der angeschlossenen Geräte, ersetzt jedoch nicht die Überwachung der gesamten Versorgungskette.

„Kabellos“ mit überwachten Stromschienen

Für die Stromverteilung im Whitespace, also im Bereich des IT-Equipments, bringen Stromschienen gegenüber der Verteilung über Kabel erheblich mehr Flexibilität. Techniker können bei fortschrittlichen Lösungen Abgangskästen einfach an der am besten geeigneten Stelle einsetzen. Sie sind damit betriebsbereit. Sie können sie genauso einfach wieder entfernen und an einer anderen beliebigen Stelle montieren und zur Verteilung nutzen und müssen keine zusätzlichen Kabel für neue Abzweigungen im Doppelboden verlegen. Außerdem tritt bei der Aufnahme neuer Geräte in einen IT-Schrank häufig eine Überschreitung der Kabelbelastbarkeit auf. Dies kann dazu führen, dass ein Leitungsschutzschalter auslöst und es zu einem unerwarteten Stromausfall kommt.

Der Markt bietet Stromschienen, bei denen die Abgangskästen mit Messtechnik und einer Remote-Verbindung ausgestattet sind, sodass ein Betreiber darüber die Stromzufuhr einer Schiene in Echtzeit überwachen kann. Diese Überwachung kann beispielsweise dabei helfen, eine Phasenschieflast zu vermeiden. Damit lassen sich der Verbrauch deutlich reduzieren und die Energieeffizienz erhöhen.

BCM: Lösung für ältere Anlagen ohne Stromzähler

Bei älteren Anlagen ohne Stromschienen können die Messwerte von intelligenten PDUs im Unterflurboden sowie die Stromzähler der Niederspannungsschaltanlagen solche Aufgaben übernehmen. Arbeitet die Anlage mit herkömmlichen PDUs im Unterflurboden und älteren Niederspannungsschaltanlagen ohne Stromzähler, bietet sich ein Branch Circuit Monitoring (BCM) per Klappwandler an. Diese Lösung lässt sich an beliebigen Stellen des Versorgungsnetzes ohne Betriebsunterbrechung integrieren. Sie misst in Echtzeit den Stromverbrauch, die Spannung und ermittelt Wirk- und Scheinleistung sowie den Blindleistungsfaktor.

Die BCM-Module lassen sich im Unterflur zum Beispiel bei den PDUs anbringen, am Einspeisemodul, an Schalttafeln und bei Stromschienen in der Zuleitung zu den Schrankreihen sowie in IT-Schränken mit PDUs ohne Strommessfunktion. Für letzteren Einsatzbereich bieten sich auch sogenannte Inline-Meter an. Damit ist es möglich, auch die bisher nicht überwachten Versorgungswege und -bereiche in das Energie-Management-System zu integrieren und die Anlage lückenlos zu überwachen.


 


  1. Stromsparpotenziale im Rechenzentrum ausschöpfen
  2. USV-Überwachung
  3. PDUs: Strommessung in IT-Schränken
  4. Differenzstromüberwachung lokalisiert Fehlerstrom

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