Preisgünstiges Netzwerk-Monitoring

Viel Durchblickfür wenig Geld

30. August 2010, 6:00 Uhr | Reiner Altegger, Manager Enterprise Management bei Micronova

Netzwerk-Monitoring gilt gemeinhin als teuer und kompliziert - vor allem kleinere und mittelständische Unternehmen verzichten daher oft auf den Einsatz entsprechender Produkte. Nicht oder nur wenig über sein Netz zu wissen, kann allerdings schlussendlich weit mehr kosten.

Was sich wie ein lockerer Spruch anhört, birgt doch viel Wahrheit in sich: Netzwerk-Monitoring
zu vernachlässigen, muss man sich leisten können. Besonders für den Mittelstand sollte die
eingesetzte Lösung jedoch nicht kostspieliger als unbedingt nötig sein. Spezialisierte Hersteller
bieten Produkte an, die durchaus als überlegenswerte Tools gegenüber Public-Domain-Programmen
gelten können.

Versetzen Sie sich doch einmal in die Lage eines Administrators in einem mittelständischen
Unternehmen, der seinen Chef überzeugen muss, die Verkabelung seines Netzwerks zu ersetzen. Welche
Fragen wird er hören? Diese mit Sicherheit: "Wenn ich nichts mache, wann wird sich das auswirken?",
"Wie wird es sich auswirken?", "Und wo?". Wer auf diese Fragen keine Antwort weiß, wird weiterhin
einen Flaschenhals verwalten müssen – es gibt kein Geld für abstrakte Risiken.

Erfolgreich könnte dagegen der Administrator sein, der mit einem Schaubild zur Besprechung geht:
"Unsere Server sind derzeit zu 80 Prozent ausgelastet. Der Traffic steigert sich kontinuierlich von
Monat zu Monat. In vier Monaten wird der Nutzer eine Beeinträchtigung bei Eingaben ins SAP
bemerken." Ach so. Budget bewilligt.

Die Aussagen und Prognosen wollen jedoch mit Fakten hinterlegt sein. Um diese Fakten des eigenen
Netzwerks zu kennen, zu analysieren und gezielt zu verbessern, ist ein Monitoring unverzichtbar.
Nur wer Überblick über sicherheitskritische Prozesse, Logs und Einstellungen hat, kann zukünftige
Netzwerkressourcen planen. Doch das Thema Monitoring hat ein zweifaches Imageproblem. Zum einen
wird die Überwachung der Netze als eine Art Versicherungspolice betrachtet, etwas für Notfälle. Zu
selten gelingt es Administratoren dem Management zu vermitteln, dass ihr Job auch im Alltag immer
den Umgang mit kleinen und mittleren "Notfällen" bedeutet. Lösungen lassen sich schneller finden,
und die Zusammenarbeit mit Dienstleistern und Providern läuft glatter, wenn ein zentrales Dashboard
eine Übersicht über eine Vielzahl von Geschehnissen verschafft.

Der größte Hemmschuh für die Einführung passender Lösungen ist aber die Legende vom teuren
Monitoring. Die mächtigen, tief integrierten Lösungen der Hersteller von Netzwerkkomponenten sind
in der Tat nicht für jedes Unternehmen geeignet. Wie so manche Legende hat also auch diese einen
wahren Kern, oder hatte einen, bis passendere Lösungen vorhanden waren.

Heute können Unternehmen das Monitoring mit günstigen Mitteln massiv verbessern: In diesem
Bereich wird mit dem sprichwörtlichen Wasser gekocht, nämlich mit dem Simple Networking Management
Protocol (SNMP) und Windows Management Instrumentation (WMI). SNMP basiert auf dem IP-Protokoll und
ermöglicht den Austausch von Management-Informationen zwischen Netzwerk-Management-Lösungen und
Netzwerkkomponenten. Nahezu jede Netzwerkhardware ist herstellerseitig mit SNMP ausgestattet,
Windows basierende Systeme mit WMI. Auf der Basis dieser beiden Protokolle lässt sich auch ein
heterogenes und standortübergreifendes Netzwerk überwachen. Das Ganze geschieht ohne zusätzliche
Agenten auf den beobachteten Netzwerkkomponenten. Der Administrator muss also keine
Implementierungen in kritischen Umgebungen vornehmen oder in das Netzwerk eingreifen.

Der Clou liegt in der Aufbereitung der Daten. Denn es interessiert nur mäßig, ob ein Port nicht
mehr funktioniert. Die geschäftskritische Frage lautet: Läuft mein Web-Shop noch? Ist das SAP
stabil? Für diese Perspektive gibt es mittlerweile sowohl Open-Source-Produkte als auch proprietäre
Lösungen für kleinere und mittelständische Unternehmen, beispielsweise den Opmanager von Manage
Engine. Sie lassen sich kostenlos testen, und ihr Kauf oder Support ist meist schon preiswerter als
die Wartungsgebühren der High-end-Lösungen allein. Opmanager bietet beispielsweise unter anderem
eine Web-basierende Management-Konsole mit zahlreichen Grafiken und tabellarisch aufbereiteten
Zusammenfassungen mit Farbsymbolen, die Übersicht über CPU, Memory, Harddisks, Bandbreiten,
Schnittstellen, Router, Switches, Server, Services und Drucker schaffen. Wenige zusätzliche Klicks
führen zu den Detailinformationen. Das System ist unter anderem um ein Geräte-Management und ein
Application-Management erweiterbar.

In der Regel reicht ein Tag, um ein System lauffähig zu implementieren, das Standarddaten
anzeigt: Über eine Auto-Discovery-Funktion "gräbt" sich die Lösung einmal quer durch das Netzwerk
und erkennt die meisten Komponenten selbstständig.

transfer

transfer


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Lampertz GmbH & Co. KG

Matchmaker+