Overlay-Strukturen auf Basis der Virtualisierung der Netzwerke bieten daher keine wirklich neuen Funktionalitäten. Es ist quasi der Versuch, die unzureichenden Funktionen der unteren Schichten notdürftig zu reparieren. Stattdessen sollten die Möglichkeiten der Virtualisierung in die unteren Netzwerkschichten integriert werden. Erst die Integration dieser Funktionen im darunter liegenden Netzkonstrukt schafft die Voraussetzung zur automatischen Steuerung der Konnektivität und ein dynamisches Umschalten auf neue Kommunikationswege, wenn eine aktuelle Verbindung nicht mehr funktioniert.
Wird das Problem jedoch nicht von Grund auf gelöst, dann handelt es sich nur um runderneuerte Tunnelmechanismen, also nur um ein neues Etikett auf einem alten Konzept.
Die Hersteller könnten auf Basis der dargestellten Konzepte eine "Githernet-friendly" Evolution der Netzkomponenten einleiten und damit die Netzwerkwelt auf den Kopf stellen. Dadurch würde das Githernet die Netzfunktionen nachhaltig verändern. Die neuen Switching.-Konzepte (Openflow, Software-Defined-Networking) trennen die Weiterleitungsfunktionen von den eigentlichen Datenströmen. Daher lassen sich auch diese Netzkonstrukte direkt mit Githernet verbinden. Jede optische Netzkomponente lässt sich problemlos zu einem Githerswitch umbauen, jedes aktuelle IP- oder jede Ethernet-Komponente stellt quasi ein Githeredge dar und jeder Hersteller im Bereich der Overlay-Netzwerk-Virtualisierung kann seine zentrale Softwaresteuerung ins Netzwerk integrieren. Dadurch ist es wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit bis ein Githernet-ähnliches Netzkonzept vorgestellt wird. Es ist somit nicht mehr die Frage nach dem „ob“ sondern nur noch eine Frage des richtigen Zeitpunkts bis die wirkliche Netzwerkrevolution beginnt.