Monitoring im Rechenzentrum

Vorausschauend handeln

17. August 2020, 9:58 Uhr | Autoren: Thomas Görres und Christoph Amann / Redaktion: Sabine Narloch
© gopixa/123rf

Moderne Rechenzentren sind sehr komplexe Bereiche, was die Anforderungen an ihre Verwaltung, die Absicherung und ihre Überwachung deutlich erhöht. Wie sieht ein modernes Monitoring der Rechenzentrums-Infrastruktur heute aus? Dieser Frage gehen Thomas Görres und Christoph Amann von Prior1 nach.

Rechenzentren sind eine der zentralen Säulen für die Geschäftskontinuität moderner Unternehmen. Ohne IT-Infrastruktur und digitale Prozesse können heute nur die wenigsten ihr Geschäft ausüben. Steht die IT, ist zumeist der gesamte Betrieb blockiert – mit den entsprechend negativen Auswirkungen auf die Unternehmensergebnisse. Die möglichen Folgen von IT-Systemausfällen reichen von einer unangenehmen Arbeitsunterbrechung, höheren Personalkosten, Umsatzverlusten, Vertrauenseinbrüchen bei Kunden und gröberen Imageschäden am Markt bis hin zu Schadenersatzansprüchen und Konventionalstrafen. Fakt ist: Von der Leistungsfähigkeit und der Zuverlässigkeit der IT bzw. des Rechenzentrums hängt in der zunehmend digitalisierten Wirtschaft der Geschäftserfolg maßgeblich mit ab.

IT-Ausfälle haben häufig physische Ursachen
Entsprechend ihrer Bedeutung genießen IT-Ausfälle sowohl unternehmensintern als auch in der Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit. Mittlerweile sind ungeplante IT-Stillstände in Unternehmen sowie deren Folgen und Kosten ein mediales Dauerthema. Dabei dominieren vorwiegend Ausfälle aufgrund von Cyberangriffen die Diskussion, etwa Denial-of-Service-Attacken, Kennwort- und Phishing-Angriffe sowie Schadsoftwarevorfälle mit und ohne Lösegeldforderungen. Weniger Beachtung findet die Tatsache, dass mindestens die Hälfte der IT-Ausfälle in den deutschen Unternehmen schlichtweg physische Ursachen hat. Sie werden hervorgerufen durch Übertemperatur der IT-Infrastruktur, Netzausfall oder USV-Defekte, durch Schmorbrände und Feuer, Wasser, Stromüberlastung oder Einbrüche. Im Unterschied zu IT-Downtimes, denen Softwarefehler zugrunde liegen, dauern die Ausfallzeiten bei physischen Defekten meist länger und sie erzeugen auch höhere Kosten.

Paradigmenwechsel
Moderne Rechenzentren sind hoch komplexe Bereiche, was die Anforderungen an ihre Verwaltung, die Absicherung und ihre Überwachung deutlich erhöht. Dennoch ist ein ausgeklügeltes Monitoring essenziell, dient es doch dazu, das Geschäft aufrecht zu erhalten. Überwacht werden muss nicht nur die IT-Infrastruktur, also Server, Speicher und Netzwerk-Switches, sondern auch die Rechenzentrumsinfrastruktur, zu der etwa die Stromverteilungseinheiten, Generatoren, Klimageräte, Ventilatoren oder HLK- (Heizung Lüftung Kühlung) Geräte gehören. Nach wie vor ist das Infrastrukturmonitoring in vielen Unternehmen auf einen rein reaktiven Betrieb ausgerichtet. Erkennt das Monitoringsystem ein Problem, erhält der firmeninterne IT-Administrator eine E-Mail und kann die nötigen Schritte setzen. Gelöscht wird, sobald ein Feuer ausgebrochen ist. Ein modernes Monitoring aber muss nicht nur in Echtzeit erfolgen und eine angemessene Reaktion auf Vorkommnisse ermöglichen, sondern datenbasiert und vorausschauend sein. Messdaten müssen präventiv erfasst, gespeichert, berechnet, analysiert und genutzt werden. IT-Ausfälle sollen idealerweise nicht nur schnell behoben werden, sondern erst gar nicht entstehen. Neben der Überwachung hat das Monitoring zudem die Aufgabe, Optimierungen im Rechenzentrum auf Basis der Messdaten zu ermöglichen.

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