Kommentar: Entwicklungen im Geschäftskundenmarkt
Warum mich das Ableben von Ciscos Cius nicht froh macht
Fortsetzung des Artikels von Teil 1
Woher kommt innovative Harware für den Geschäftskundenmarkt?
Das ist auch meine größte Sorge. Wenn ein so innovatives Produkt wie Cius im Markt nicht bestehen kann, woher kommen dann für den BYOD-Markt die Hoffnungen auf weitere Innovationen. Aastra, Alcatel-Lucent, Avaya und alle anderen Wettbewerber haben bereits im vergangenen Jahr einige interessante Neuerungen vorgestellt. Diese liefern jedoch nur einen Teil der Funktionen die das Cisco-Cius bereits bereitstellte. Diese Wettbewerbsprodukte leiden zum Teil an den gleichen Problemen, die zum frühen Tod des Cius führten. Zu diesen grundsätzlichen Problemen zählt der Preis. Diese Geräte sind unglaublich teuer, verfügen über eine sehr begrenzte installierte Basis und die Entwicklungszyklen verlaufen im Vergleich zu den Consumer-Geräten wesentlich langsamer. Wenn sich innovative Lösungen nicht mehr im Markt zu einem vernünftigen Preis verkaufen lassen, dann verkommt auch der Geschäftskundenmarkt zu einem schnelllebigen Consumer-getriebenen Marktsegment. Dies betrifft weniger die Endbenutzer, die statt zu einem Telefon zu einer einfachen Soft-Client-Lösung (wie von Microsoft favorisiert) oder zum Mobiltelefon (der BYOD-Trend geht in diese Richtung) greifen, sondern es wird zum ernsthaften Problem für die UC-Lösungsanbieter. Diese Stilisieren sich gerne als Software-Entwickler und verkennen dabei, dass immer noch ein erheblicher Anteil ihrer Einnahmen aus dem Verkauf von intelligenten Geschäftstelefonen erwirtschatet wird.
Aus diesem Grund ist der Untergang des Cisco-Cius weniger ein Sieg von Apple im Tablet-Markt, sondern unterstreicht die Niederlage der Entwickler im Geschäftskundenmarkt.
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