Microsoft Teched Europe 2010 in Berlin

Wolken, Telefone und Service-Packs

28. Januar 2011, 6:00 Uhr | Frank-Michael Schlede

Zum zweiten Mal nach 2009 fand Microsofts Teched Europe dieses Jahr wieder in Berlin statt. Über 6.000 Teilnehmer waren gekommen und wurden Teil einer Veranstaltung, bei der bereits in der Keynote sehr viel über Telefone (Windows Phone 7), eine Menge über Cloud Computing und ein bisschen auch über die "normale" IT gesprochen wurde.

Wer bisher noch nicht bewusst wahrgenommen hatte, dass Microsoft mit dem neuen Betriebssystem
Windows Phone 7 massiv versucht, einen größeren Marktanteil im Markt der Smartphones zu erlangen,
wurde auf der diesjährigen Teched Europe in Berlin von diesem Thema nahezu überrollt: Von einer
Pressekonferenz für die europäischen Journalisten über die Keynote bis hin zu Abendveranstaltungen,
bei denen die Microsoft-Mitarbeiter ihre neuen Telefone mit diesem System präsentierten, war das
Thema omnipräsent. Ein Grund dafür mag sein, dass die Teched nicht mehr wie in früheren Jahren in
zwei getrennte Veranstaltungen für Entwickler und Systemadministratoren geteilt wird, sodass ein
solches, stark auf Entwickler ausgerichtetes Thema schnell den Fokus verschieben kann.

Brad Anderson, Corporate Vice President bei Microsoft, wusste in seiner Keynote jedoch auch noch
von anderen Themen zu berichten, als er auf die Bühne in einer der größten Hallen des Berliner
Messezentrums trat. Wenig verwunderlich beherrschte das Thema Cloud Computing einen großen Teil
seiner Rede. Unter dem Namen Hyper-V Cloud hat der Softwarehersteller eine Initiative gestartet, in
der Techniken rund um die eigene Virtualisierungstechnik Hyper-V und die Verwaltungsmodule der
System-Center-Familie gebündelt werden. Insgesamt enthält das Paket aber noch mehr: Soll es laut
Anderson sowohl Werkzeuge, Programme und Dokumentationen als auch entsprechende Dienstleistungen
enthalten. Mithilfe dieser Dienstleistungen soll es dann für Firmen deutlich einfacher werden, so
genannte Private Clouds allein oder in Kombination mit anderen Techniken einzusetzen.

Die private Wolke für alle

Der Begriff Hyper-V Cloud umfasst dabei nach Definition des Herstellers insgesamt vier
unterschiedliche Programme beziehungsweise Initiativen, die einen Umstieg auf diese Technik unter
Einsatz des Windows Servers 2008 R2 und der System-Center-Produkte erleichtern sollen: Hyper-V
Cloud Fast Track, Hyper-V Cloud Service Provider Program, Hyper-V Cloud Deployment Guides und
Hyper-V Cloud Accelerate.

Mit Fast Track steht im Rahmen dieser Initiative eine Referenzarchitektur zur Verfügung, die
Microsoft in Zusammenarbeit mit Partnern wie Dell, Fujitsu, HP, IBM und NEC anbietet. Dabei handelt
es sich um vorkonfigurierte Hyper-V-Systeme mit abgestimmter Hardware, die von diesen Anbietern
nach Microsoft-Richtlinien installiert werden. Somit können Firmen, die eine Private Cloud zwar
nutzen wollen, aber nicht selbst aufsetzen können oder wollen, vordefinierte und geprüfte
Konfigurationen einsetzen. Auf diesen lassen sich dann passende Umgebungen aufbauen. Der
Planungsaufwand, der sonst in den Bereichen Computing, Speichertechnik, Netzwerktechnik,
Virtualisierung und Management-Software entstanden wäre, soll auf diese Weise komplett entfallen.
Als ersten und besonders hervorgehobenen Partner nannte Anderson den Anbieter HP, der das Programm
„HP Cloudstart for Hyper-V“ anbietet, das den Anwendern eine voll funktionsfähige
Private-Cloud-Umgebung bietet.

Das ebenfalls zu dieser Initiative gehörende Service-Provider-Programm soll weltweit schon mehr
als 70 Service-Anbieter umfassen, die bereits jetzt ihren Kunden auf der Basis dieser Richtlinien
die passende Microsoft-Technik direkt aus der Cloud zur Verfügung stellen. Aber auch diejenigen
Kunden, die ihre eigene Private Cloud basierend auf ihrer bestehenden IT-Infrastruktur aufbauen
wollen, erhalten Hilfe: Die Deployment Guides stellen diesem Kundenkreis sowohl Werkzeuge als auch
Anleitungen zur Verfügung, die laut Aussagen von Microsoft direkt auf den Erfahrungen basieren, die
von den Microsoft Consulting Services (MCS) bei sehr vielen Kundenprojekten in diesem Umfeld
gemacht wurden. Um dieses alles zu vereinen, bietet der Hersteller schließlich seinen Kunden unter
der Bezeichnung Hyper-V Cloud Accelerate wiederum über die Microsoft Consulting Services (MCS)
zudem noch eine direkte Unterstützung bei der Einrichtung einer privaten Wolke an.

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