Branding der neuen AMD-Plattformen

AMD trägt Athlon und Phenom zu Grabe

3. März 2011, 15:13 Uhr |

Bei AMD werden die Markennamen Athlon und Phenom mitsamt den jetzt aktuellen Prozessoren vom Markt verschwinden. Die künftige Namensgebung wird sich an den C-, E- und A-Serien-APUs orientieren.

Eine hypothetische A-600-APU wäre dann stärker als eine A-500-APU. Wie dabei die Zahl der Prozessoren differenziert wird, ist noch unklar. Gerüchte, AMD werde auf der CeBIT Bulldozer-Vorserienmodelle zeigen, bewahrheiteten sich nicht. Immerhin gab es aber hinter den Kulissen ein Notebook mit einer LLano-Vorserien-APU im Vergleich mit einem Sandy Bridge CPU Notebook zu sehen. AMD hat dazu auch ein Video auf Youtube online gestellt.

Die Tests sind natürlich auf die neue Ausrichtung der AMD-Prozessoren auf die Integration von CPU und GPU abgestellt und nicht auf reine CPU-Performance.

Godfrey Cheng, Director of Client Technology Unit bei AMD, erläutert die Hintergründe dieser Ausrichtung in einem Eintrag im Firmenblog. Er konstatiert einen Paradigmenwechsel bei AMD, was den Schwerpunkt der CPU-Entwicklung angeht. 25 Jahre lang sei es um pure Power gegangen. Der stärkere Prozessor habe das bessere Ergebnis für den Kunden gebracht. Die klassischen Anwendungen wie Textverarbeitung, Datenbanken und Tabellenkalkulationen profitierten vor 20 Jahren von potenten CPUs. Die Anforderungen dieser Art von Programmen an die CPU haben sich, abgesehen davon, dass sie bunt wurden, seither kaum geändert. Auf der anderen Seite haben wir aber vertausendfachte CPU-Leistung.

Zusätzlich zu diesen klassischen Programmen treten aber laut Cheng immer mehr Anwendungen wie HD-Video, Surfen im Internet und 3D-lastige Programme in den Vordergrund, die andersartige Prozessoren brauchen. Bei der heutigen Situation, in der Computersysteme meist untätig auf Benutzereingaben warten und auch dann in Mikrosekunden ihre Aufgaben erledigen, ist dieser Flaschenhals der reinen Power laut Cheng angesichts der neuen Nutzungsprofile nicht mehr gegeben. Von daher sieht Cheng AMD mit den LLano-APUs gut aufgestellt gegen Intels mobile Sandy-Bridge-Plattform. Er lässt uns aber auch nicht im Unklaren, dass es beim Bulldozer-Kern natürlich auch um schnelle und effiziente Performance gehe. Lediglich der Schwerpunkt der Entwicklung sei auf Performance und Integration des Grafikkerns verlagert worden.

Zur Verfügbarkeit von Prozessoren der LLano- und Bulldozer-Plattform gab es relativ klare Aussagen auf der CeBIT. Beide sollen früh im zweiten Halbjahr erscheinen, zuerst LLano-APUs für Notebooks, dann Bulldozer für Desktops später auch Llano für Einsteiger-Desktops.

Somit scheint klar, dass AMD es nicht geschafft hat, sich das Debakel mit Intels kaputtem Sandy Bridge-Chipsatz und den daraus resultierenden sechswöchigen Verzögerungen direkt zu Nutze zu machen.


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