AMDs Slogan »Fusion is the Future« nimmt 2011 Gestalt in Form von käuflich zu erwerbenden Siliziums an. Neben Intel mit seinen Sandy-Bridge-Prozessoren wird auch AMD erste Exemplare seiner Fusion-Prozessoren zeigen.
AMD hatte 2006 als einen Grund für den Kauf des Grafikkartenherstellers ATI die Verschmelzung von CPU und GPU angegeben. Nun ist es soweit, und AMD nennt das Ergebnis "APU" (Accelerated Processing Units). Sie bestehen aus einem x86-Prozessor und einem DirectX-11-Grafikchip, die sich einen Die teilen. Als größten Vorteil dieser Bauweise neben Kosten- und Stromersparnis bezeichnet AMD die Tatsache, dass sich zukünftig dafür optimierte Software selbst entscheiden kann, ob anstehende Rechenoperationen von der CPU (seriell) oder der GPU (parallel) ausgeführt werden. AMD nennt dies Heterogenous Computing.
Die erste Fusion-Prozessor-Architektur, die 2011 erscheinen wird, ist Bobcat. Optimiert auf den bisher von Intel mit der Atom-Architektur dominierten Netbook-Markt, setzen auf Bobcat zunächst jeweils 2 Low-Power-APUs mit dem Codenamen Brazeros auf: die E-Serie (Codename Zacate) für Netbooks und kleine Desktop-PCs und die C-Serie (Codename Ontario) für HD-fähige Net-/Notebooks. Bereits die ersten Chips sollen relativ sparsam mit einer Leistungsaufnahme von 9 Watt (Zacate) bzw. 18 Watt (Ontario) daherkommen. AMD verspricht hier noch viel Raum für Optimierung. Die anfänglich 2 C-Modelle bieten beim C-30 einen Kern mit 1.2 GHz, während der C-50 2 Kerne bringt, die auf 1 GHz getaktet sind. Die E-Serie (Zacate) wird den E-240 mit einem 1.5 GHz bei einem Kern und den E-350 mit Doppelkern bei 1.6 GHz bringen.
Im weiteren Verlauf des Jahres 2011 wird dann im ersten Halbjahr auch die Bulldozer-Architektur mit der A-Serie (Codename Llano) mit bis zu 4 Kernen für Notebooks und Desktops erwartet. Erste Geräte mit diesen beiden APUs werden von allen großen Herstellern im ersten Quartal 2011 erwartet. Kurz vor der Jahreswende stellte MSI bereits das Wind U270 mit einer E-350 APU vor. Im Vergleich mit dem Atom schlägt sich Bobcat bei Tests, die AMD in eigenen Räumen im November 2010 einigen US-Medien erlaubte, nicht schlecht. Der E-350 war teilweise deutlich performanter als beispielsweise ein Dualcore-Atom D510.