Nach dem Management Buy Out bemühen sich die Vorstände und neuen Inhaber der B.Com AG, Torsten Belverato und Thomas Hoffmann, den Distributor als stabil geführten und finanzkräftigen Player im Distributionsmarkt zu präsentieren. Ihr Ziel ist es, B.Com als »Broadliner für den Mittelstand« zu etablieren.
Der Management Buy Out der B.Com durch CEO Belverato und CFO Hoffmann sei nicht aus einer Notlage heraus erfolgt, betonen die beiden neuen Eigentümer auf einer Pressekonferenz zur Neuaufstellung des Unternehmens. »Unsere Firma steht bombig da«, betont Belverato. Der Kölner Distributor habe im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/2011 über 300 Millionen Euro umgesetzt, sei also wieder um 50 Millionen Euro gewachsen. Auch Anton Mertens, Vorstandvorsitzender der vormaligen B.Com-Mutter Osmab Holding AG, erklärt den Verkauf der IT-Tochtergesellschaft mit der Attraktivität des Unternehmens: »Die schönste Tochter lässt sich am besten verkaufen.« Seine Gesellschaft werde sich auf das Immobiliengeschäft konzentrieren, er selbst bleibe aber der B.Com AG auch künftig als Aufsichtsratsvorsitzender erhalten.
Die beiden neuen Eigentümer der B.Com AG geben über den Kaufpreis sowie die Verteilung Eigentümer-Anteile keine Auskunft. Die Finanzstrukturen der Firma seien aber nicht nur stabil, sondern man habe mithilfe der beteiligten Finanzberater professionelle Strukturen für das geplante weitere Wachstum eingeführt: »Wir haben die Grundlagen für weiteres Wachstum geschaffen«, sagt der CEO. Da der Verkauf bereits seit einem Jahr vorbereitet wurde, blieb dem Management vergleichsweise viel Zeit vorab Prozesse zu optimieren. »Wir haben professionelle Abteilungsstrukturen wie in einem Konzern eingeführt«, erklärt Belverato. Viel Verantwortung würde nun auch an das Managment-Team übertragen: »Unsere Abteilungsleiter sind alle an Bord und werden nun auch verstärkt in die Pflicht genommen.« Sie selbst würden hingegen künftig als »echte Vorstände« über dem Tagesgeschäft agieren. Überhaupt versuchen die Vorstände sich nicht als »typische inhabergeführte Firma« zu gerieren. Letztendlich entschieden sich die Vorstände auch nur deshalb für den MBO, weil man im Konsolidierungsumbruch der Branchen einen letztendlich auch möglichen Verkauf an einen Finanzinvestor oder einen Wettbewerber verhindern wollte. Etwas Wagemut gehörte schon dazu: »Für uns hieß das natürlich: All in!«, sagt Belverato.