Übernahmekampf beflügelt Aktienkurs

Bieterschlacht um Osram

12. August 2019, 17:34 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

»Eine Perle um die sich alle raufen«

Bain Capital und Carlyle haben den Osram-Beschäftigten den Erhalt von Standorten und Arbeitsplätzen zugesagt und bieten den Aktionären 35 Euro je Aktie. Das sind rund zehn Prozent weniger als AMS. Aufsichtsrat und Vorstand empfahlen den Osram-Aktionären, dieses Angebot anzunehmen.

Allerdings lehnen es die Allianz-Versicherung als Osram-Großaktionärin und die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) als zu niedrig ab. Die Amerikaner dürften es damit schwer haben, die angepeilten 70 Prozent der Osram-Aktien bis zum Ablauf der Angebotsfrist am 5. September zu erhalten.

Die Osram-Aktie legte am Montagvormittag um 10 Prozent auf knapp 35 Euro zu. Der Elektrokonzern Siemens hatte Osram 2013 für 24 Euro je Aktie an die Börse gebracht, vor zwei Jahren war sie über 70 Euro wert gewesen, im vergangenen Februar noch über 40 Euro. Die AMS-Aktie gab am Montag fast 10 Prozent nach.

Für die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) riet Daniela Bergdolt den Aktionären, erst einmal abzuwarten. Sie könnten sich auf jeden Fall freuen, »dass Osram eine Perle ist, um die sich alle raufen«.

Allerdings schreibt Osram seit drei Quartalen rote Zahlen. Besserung ist nicht in Sicht, denn die Autoindustrie als größter Osram-Kunde baut zur Zeit weniger Fahrzeuge und kauft weniger Beleuchtung ein. Auch das Geschäft mit LEDs und Optoelektronik für Smartphones läuft schlechter. Osram hat seine Umsatz- und Gewinnprognose für dieses Jahr schon zwei Mal nach unten korrigiert.

AMS sieht sich nach einer Osram-Übernahme als ein weltweit führender Anbieter von Sensortechnik und Photonik mit fünf Milliarden Euro Umsatz. Fast die Hälfte davon würde im Automobilsektor erwirtschaftet, etwa mit Sensoren für Assistenzsysteme und selbstfahrende Autos.


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