Und wie stellt BMZ technisch sicher, dass in der Fertigung (fast) keine Ausschussware anfällt? Das beginne nach den Worten von Novers schon damit, dass BMZ bei der Entwicklung eines neuen Produkts möglichst nicht in allen Bereichen an die Grenzen des technisch Machbaren gehe, dass man die technische Umsetzbarkeit in der Praxis nie aus den Augen verliere. Wichtig sei aber auch die Qualität der einzelnen Komponenten z.B. in punkto Lötbarkeit. »Die wenigen Cent, die manch einer glaubt, hier in der Entwicklung respektive im Einkauf einsparen zu können, können in der Produktion oder später draußen im Feldeinsatz richtig teuer zu stehen kommen«, gibt Nover zu bedenken.
Nach der technischen Planung bauen die BMZ-Experten erste Funktionsmuster auf. Diese durchlaufen umfangreiche Prüfungen, in deren Rahmen BMZ nicht nur die Funktionsfähigkeit des Akkus testet, sondern auch mögliche Fehlerquellenoder Probleme für die Produktion ermittelt und im Vorfeld behebt. Nachdem dieser Verifizierungsprozesses durchlaufen ist, folgt ein erster kompletter Montageversuch durch eine Nullserie in der Produktion, und erst wenn all diese Prozesse einwandfrei bestanden werden, kommt die Freigabe für die Serienfertigung. Hier garantieren dann automatische Spezifikationstests während der Fertigung zusammen mit zusätzlichen Zwischen- und Endtests äusserst geringe Ausfallraten. Weil der Fertigungsauftrag mittels einer eindeutig identifizierbaren Nummer mit den entsprechenden Komponenten und Arbeitsgängen ausgelöst und so im gesamten Prozess nach verfolgbar ist, ist bei BMZ auch im sehr seltenen „Fall des Falles“ eine Nachverfolgung vom Wareneingang bis zum Versand sichergestellt.
Damit das Ganze in der täglichen Praxis reibungslos funktioniert, setzt BMZ hier auf Kaizen. »Wir sehen Kaizen nicht nur als Wertschöpfungsmethode, Kaizen ist auch Teil unserer Firmenphilosophie.« Das bedeutet de facto, kein Tag sollte ohne Verbesserungen verstreichen, und dies möglichst in allen Unternehmensbereichen. In das Streben nach ständiger Verbesserung und Optimierung fließen bei BMZ auch noch weitere Qualitätstechniken wie KVP oder PDCA ein. »Wir wollen unsere Kunden schließlich nicht nur durch unsere hohe Flexibilität hinsichtlich Entwicklung und Produktion überzeugen, der Kunde soll sich sicher sein können, dass er bei BMZ auch die beste Qualität bekommt«, so Nover.
Wenn es um Qualität geht, stellt sich für viele Kunden auch unmittelbar die Frage nach der Langzeitverfügbarkeit. Vermeintlich ist die Langzeitverfügbarkeit ein Halbleiter-Thema, aber auch Batteriesysteme müssen laut Nover je nach Anwendungsbereich drei, fünf oder auch mehr Jahre verfügbar sein, zum Beispiel wenn es um medizinischen Geräte, aber auch PowerTools oder eBikes geht. »Im Energie Storage-Bereich reden wir sogar von Laufzeiten von bis zu 20 Jahren. Deshalb achten wir penibel darauf, dass wir unsererseits auch nur Komponenten mit einer langen Verfügbarkeit verwenden. Mindestens genauso wichtig ist ein möglichst genauer Forecast, damit unsere Lieferanten wissen, was wann und wie lange gebraucht wird. Und wir legen Wert darauf, wo immer möglich für jedes Produkt mindestens eine Second Source zu haben. Ein „Nicht-liefern-können“ gibt es bei uns nicht«, betont Nover.