Lithium-Akkus

Brandgefährliche Plagiate

29. Oktober 2013, 13:09 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

So geht man Fälschungen aus dem Weg

Die von BMZ entwickelten und produzierten High-Tech-Produkte werden weltweit in unterschiedlichen Produkten renommierter Anbieter eingesetzt. (Bild: BMZ)
Die von BMZ entwickelten und produzierten High-Tech-Produkte werden weltweit in unterschiedlichen Produkten renommierter Anbieter eingesetzt. (Bild: BMZ)

Nur wie vorbeugen? Der beste Schutz vor gefälschten Lithium-Zellen ist laut Nover noch immer, die benötigte Ware direkt von den jeweiligen Zellen-Herstellern zu beziehen: »Wir haben unser vorausschauendes Beschaffungsmanagement im Laufe der Jahre soweit optimiert, dass wir unsere Einkäufe heute nahezu komplett über diesen Beschaffungskanal abwickeln können. Funktionieren kann so etwas in der Praxis freilich nur, wenn man mit seinen Lieferanten und Kunden bei der Abstimmung der Bedarfe sehr eng zusammenarbeitet.« Das klingt in der Theorie erst einmal recht gut praktikabel, zumindest solange keine Komponenten vom freien Markt im Spiel sind. Aber auch BMZ muss ab und zu auf den freien Markt zurückgreifen, um Auftragsspitzen abzufedern. Wie stellen die Akku-Spezialisten in solchen Fällen trotzdem die Qualität sicher? »Um kein Risiko einzugehen, arbeitet BMZ hier nur mit absolut verlässlichen, erwiesenermaßen einen hohen Qualitätsstandard einhaltenden Partnern zusammen«, versichert Nover. Dass es in der knapp 20jährigen Firmengeschichte des BMZ trotz mehrerer Millionen bislang ausgelieferter Lithium-Akku-Systeme noch nie gravierende Schadensfällen bei Kunden oder gar einer Rückrufaktion gegeben hat, ist letztlich auch das Ergebnis einer von Anfang an äußerst stringenten Qualitätspolitik, deren wichtigstes Ziel immer schon größtmögliche Sicherheit für den Anwender war. »Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern«, betont der Akku-Experte.

Ganz gefeit vor gefälschten Produkten aus – vermeintlich – seriösem Hause ist aber auch BMZ nicht, wie Nover bestätigt: »Ich fürchte, es wird wohl auch kein einziges große Mengen an elektronischen Komponenten verbauendes Unternehmen geben, dem so etwas noch nie passiert ist. Erfreulicherweise haben wir bei BMZ aber ein gut funktionierendes Qualitätsmanagementsystem, dass Plagiate bisher immer rechtzeitig entdeckt bzw. vorab in Tests ausselektiert hat.«

Qualität fängt bei BMZ deshalb schon beim Wareneingang an: Die Karlsteiner führen strenge kaufmännische und qualitätstechnische Wareneingangsprüfungen nach international anerkannten Qualitätsregeln wie AQL (acceptable quality level) durch. Die Grundlage dafür bilden einschlägige Werks- und Prüfnormen, wobei Art und Umfang der Qualitätsprüfungen die allgemeinen Vorgaben meist noch deutlich übertreffen. Sollten Zweifel an der Echtheit oder uneingeschränkten Funktionsfähigkeit einer Bauteilecharge auftauchen, werden von einem Spezialistenteam aus den Bereichen Technik und Qualitätssicherung weitere Tests, Simulationen oder beispielsweise auch Einbauversuche durchgeführt, bevor die Ware endgültig angenommen oder abgewiesen wird. Dies stellt sicher, dass als fehlerhaft oder potentiell verdächtig eingestufte Ware erst gar nicht in die Produktionskette einfließt. Damit fehlerhafte Komponenten oder gefälschte Waren versehentlich nicht wieder im Warenkreislauf landen, hat BMZ für solche Fälle sogar ein spezielles Sperrlager eingerichtet, zudem außer den autorisierten Mitarbeitern der Qualitätssicherung niemand Zutritt hat.


  1. Brandgefährliche Plagiate
  2. So geht man Fälschungen aus dem Weg
  3. Langzeitverfügbarkeit ist auch bei Batteriesystemen gefordert

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