Trotz des geschrumpften Formfaktors bringt USB 3.1 zusammen mit dem Stecker Typ C, vor allem durch die doppelte Belegung der Kontaktplatine und erhöhte Taktraten, erneut einen gewaltigen Geschwindigkeitsschub. Während Daten bei USB 2.0 maximal mit knapp 0,5 Gbit und beim aktuellen USB 3.0 immerhin schon mit 5 Gbit pro Sekunde übertragen werden können, verdoppelt USB 3.1 diesen Wert auf kurzen Strecken nochmals auf bis zu 10 Gbit in der Sekunde. Da das USB IF hier allerdings wie üblich die Brutto-Datenraten angibt, wird die Geschwindigkeit im praktischen Einsatz wieder rund 30 Prozent unter dem Maximalwert liegen.
Ähnlich groß sind die Änderungen bei den elektrischen Eigenschaften des neuen Standards und der Typ C-Stecker. Offiziell dürfen USB 2.0-Verbindungen lediglich 2,5 Watt Leistung transportieren, bei USB 3.0 wurde der Wert auf 4,5 Watt (ohne Power Delivery) angehoben. Obwohl sie in der Praxis oft etwas mehr aushalten, eignen sich die aktuellen USB-Varianten damit nur bedingt zur Stromversorgung oder als Ladeport. Auch hier stößt USB 3.1 mit 100 Watt maximaler Leistungsübertragung und erlaubten Stromstärken von bis zu 5 Ampere in völlig neue Dimensionen vor. Damit bietet der neue Standard Hardwareherstellern eine echte Alternative zu eigenen Netzgerätebuchsen bei vielen Geräten wie Notebooks, sowie die Möglichkeit, Tablets, Smartphones und sonstige Akku-betrieben Geräte deutlich schneller über USB zu laden, als dies bislang möglich war. Ein einziger USB 3.1 C-Port könnte also künftig beispielsweise reichen, um ein Tablet oder Notebook mit einer Docking-Station zu verbinden und dabei gleichzeitig alle benötigten Anschlüsse bereitstellen.
Das USB IF sieht diese Entwicklungen als letzten großen Schritt auf dem Weg zu Geräten an, die nur noch eine Art von Kabeln brauchen. Mit den gesteigerten Übertagungsraten und elektrischen Leistungseigenschaften soll USB 3.1 die komplette Palette vom Netzanschluss über den Datenaustausch bis hin zum Anschluss von Peripheriegeräten inklusive Monitoren abdecken. Darüber hinaus hofft der Herstellerverband, damit auch neue Einsatzgebiete wie Autos erobern zu können. »Diese nächste Generation der USB-Technologie öffnet die Tür für die Erfindung einer völlig neuen, besonders dünnen Klasse von Geräten, wie sie Nutzer noch nie gesehen haben«, erhofft sich Alex Peleg, Vice President der Platform Engineering Group bei der Intel Corporation vom USB 3.1-Standard. »Der USB C-Stecker vereint eine hohe Datenperformance und elektrische Leistungseigenschaften und ist damit die ideale Ein-Kabel-Lösung für alle zukünftigen Geräte«, so Peleg weiter.
Obwohl die ersten Hersteller angekündigt haben, direkt mit der Entwicklung entsprechender Hardware zu beginnen, wird es noch einige Monate dauern, bis die ersten Geräte mit USB 3.1 und Typ C-Buchsen auf den Markt kommen.