Spin-Off der PC-Sparte von HP

Das sagen Bechtle und Computacenter zur PC-Sparte von HP

21. September 2011, 10:44 Uhr | Nadine Kasszian

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Keine Auswirkungen spürbar

Betrachtet man den Umsatz von rund 40 Milliarden Dollar, den HP mit dem PC-Business generiert, stellt sich die Frage, warum der Hersteller dennoch an der Ausgliederung festhält. »Das HP-PC-Geschäft ist bei weitem das weltweit größte und profitabelste«, erläutert Lane, »dennoch liefert der Umsatz von 40 Milliarden Dollar lediglich einen Profit von zwei Milliarden Dollar.« Dieses Verhältnis entspräche nicht dem Business Modell, das sich HP für die Zukunft vorstellt und in anderen Bereichen auch schon umsetze. »Das PC-Business ist ein Massengeschäft und unterscheidet sich im Marktansatz von unseren anderen Geschäftsbereichen wie Enterprise Server, Storage, Networking, Services und Software«, erläutert HP-Manager Lane. HP solle sich in Richtung Informationsmanagement entwickeln und müsse deshalb verstärkt auf Software und Services setzen. Laut Lane zeigt sich, dass die Business Modelle stark voneinander abweichen und diese deshalb auch getrennt voneinander behandelt werden müssten.

Die Auswirkungen der HP-Ankündigung sind nach Angaben von Computacenter-Vorstand Louis noch nicht konkret spürbar. »Bisher ist es ja auch nur bei einer Ankündigung geblieben«, so Louis. Wie Bechtle-Chef Thomas Olemotz im Gespräch mit www.connect-channel.de ausführt, verzeichnet das schwäbische Systemhaus bislang keine Rückgänge bei Umsatz oder Auftragseingang nach der Ankündigung von HP. »Das Geschäft läuft im Bereich PSG hervorragend und das nicht nur aufgrund von längerfristigen Rahmenverträgen, sondern auch durch ein immer noch starkes Tagesgeschäft.« Olemotz rechnet trotzdem damit, dass Kunden sich bei Rahmenverträgen und größeren Rollouts nach Alternativen zu HP umsehen. Trotzdem sieht der Systemhaus-Chef keine Veranlassung, das Geschäft mit den Böblingern zu vernachlässigen. Das Interesse der Kunden sei unvermindert groß. »Insgesamt erwarten wir jedoch sowohl in unserem IT-Systemhaus- und E-Commerce-Geschäft ein sehr gutes Jahr mit HP PSG“, so Olemotz. Trotz der zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheit sei die Nachfrage nach PCs im Allgemeinen ungebrochen. In der momentanen Situation hält es der Bechtle-Chef für wichtig, gemeinsam auf die Kunden zu zugehen und so das Vertrauen sicherzustellen. »Die erfolgreiche Geschäftsentwicklung zeigt, dass uns das bisher gut gelingt.«

Laut Reiner Louis gibt es von Seiten Computacenters ebenfalls keine Überlegungen, die Partnerstrategie in diesem Segment zu überdenken. »Wir werden an HP als strategischen Partner festhalten und die Entwicklungen weiter kritisch beobachten«, sagt Louis.

HP versichert indes, dass Forschung und Entwicklung für die PC-Produkte unvermindert weitergehe. Das Gleiche gilt laut PSG-Chef Obermeier für die Sicherstellung von Service und Support. Bis zum Übergang garantiert der Hersteller für alle Service-Leistung - später soll dann das neue Unternehmen übernehmen.

Für das Schlussquartal 2011 sind die Systemhäuser optimistisch, dass das PC-Geschäft sich gut entwickeln wird. »Vorausgesetzt, es kommt zu keinem konjunkturellen Einbruch im weiteren Jahresverlauf, werden wir unsere Ziele mit HP im Bereich PSG voraussichtlich sogar übertreffen«, sagt Bechtle-Chef Olemotz. »Auch wenn sich die deutsche Wirtschaft etwas abkühlt, so gehen wir davon aus, dass auch das Schlussquartal gut verlaufen wird. Die Wirtschaftsindizes und Prognosen gehen zwar runter, aber die Entwicklung sehen wir bisher nicht in der Realwirtschaft«, berichtet auch Reiner Louis von Computacenter.


  1. Das sagen Bechtle und Computacenter zur PC-Sparte von HP
  2. Keine Auswirkungen spürbar

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+