Ein Server mit einer Sechskern-CPU der Reihe Xeon 5600 ersetzt 15 Single-Core-Server. Und das heißt Geld sparen. So lautete die zentrale Botschaft von Intel, als der Hersteller die Xeon-Server-CPUs der »Westmere«-Reihe präsentierte.
Der erste Server-Chip mit Intel mit sechs Rechenkernen soll Server-Farmen und Datacenter gehörig durcheinander wirbeln. Der Xeon 5600 wird mithilfe eines 32-Nanometer-Prozesses gefertigt. Beim Vorgänger, der Xeon 5500, betrug die Strukturbreite noch 45 nm.
Je kleiner, desto technologisch anspruchsvoller, aber auch energieeffizienter, so die Rechnung.
Ein Zwei-Sockel-Server mit einem Xeon L5640 und einem TDP-Wert (Thermal Design Point) von 60 Watt ist demnach ebenso leistungsfähig wie ein Rechner mit Xeon X5570 (TDP 95 Watt). Er benötigt aber laut Intel bis zu 30 Prozent weniger Strom.
In den Xeon 5600 hat der Hersteller dieselben Techniken integriert, die auch in der 5500er-Reihe zu finden sind: Hyper-Threading, Turbo-Boost (kurzfristiges Hochtakten bei Last) und die Virtualisierungstechnologie VT.
Intel bietet den Xeon 5600 in Varianten mit vier und sechs Kernen an. Die Quad-Core-Ausgabe kommt bei einer Taktfrequenz von 3,46 GHz auf einen TDP-Wert von 130 Watt. Der Six-Core-Xeon schafft 3,33 GHz, ebenfalls bei 130 Watt.
Weitere Sechskerner sind mit bis zu 2,93 GHz (95 Watt) verfügbar. Der Standard-Vierkern-Prozessor der Westmere-Familie kommt auf 2,66 GHz bei 80 Watt. Auch Low-Voltage-Ausgaben mit vier und sechs Core stehen zur Verfügung, mit TDP-Werten von 40 und 60 Watt.
Für Mikroserver ist der Xeon L3406 vorgesehen. Er hat einen Core und einen TDP-Wert von 30 Watt. Damit eignet er sich den Einsatz in hitzeempfindlichen Umgebungen und besonders kompakten Geräten.
Alle Xeons der 5600-Serie haben 12 Mbyte Level-3-Cache. Sie passen in dieselben Motherboards, die auch für die Xeon 5500 vorgesehen sind. Das Upgrade sollte somit funktionieren, vorausgesetzt, der Motherboard-Hersteller modifiziert das BIOS entsprechend.
In die Server-CPUs hat Intel eine Reihe von Sicherheitsfunktionen integriert. Eine ist AES-NI, die erweiterte Befehle für das Verschlüsselungsverfahren Advanced-Encryption-Standard (AES) zur Verfügung stellt. Sie sollen das Ver- und Entschlüsseln von Daten beschleunigen, etwa bei Datenbanken oder Festplatten.
Auf Cloud-Computing und den Schutz virtualisierter Systeme ist Intel TXT (Trusted Execution Technology) zugeschnitten. TXT schützt vor Schadsoftware, die Virtual Machines bedrohen könnten.
Zu den Preisen (bei Abnahme von 1000 Stück): Der Xeon 5600 ist für 387 bis 1663 Dollar zu haben. Die Embedded-Versionen E5645- und L5638-CPUs kosten 996 Dollar, der L5618, ebenfalls ein Kandidat für Embedded-Systeme, liegt bei 551 Dollar.