Systemvirtualisierung – Virtuelle Maschinen geben dem Administrator die Freiheit, fast jedes Betriebssystem einzusetzen. Wer ohnehin nur mit einem OS arbeitet, kann mit Containern viele Ressourcen sparen.
Ein großer Trend behält den Servermarkt fest in seinem Griff: »Virtualisierung«. Kaum ein neuer Server nimmt seinen Betrieb auf, ohne dabei logisch in viele kleine Unterserver zerlegt zu werden. Bei der Rechenleistung der aktuellen CPU von AMD und Intel findet sich auch kaum eine einzelne Serverapplikation, welche eine zeitgemäße Maschine mit zwei Sockeln, acht CPU-Kernen und 32 GByte RAM auslasten könnte.
Im Zusammenhang mit »Virtualisierung« denken die meisten Administratoren sofort an Produkte wie Vmware, Hyper-V oder Xen. Dabei handelt es sich um so genannte Hypervisoren oder Virtual-Machine-Manager (VMM), welche sehr CPU-nahe arbeiten. Sie virtualisieren Hardwareressourcen wie CPUs, RAM und Peripheriezugriffe und simulieren somit vollständige Rechner. Jede VM braucht ihr eigenes Betriebssystem, was natürlich Ressourcen verschlingt. Zehn moderat konfigurierte virtuelle Server fordern schon mal 10 GByte RAM und in etwa zwei CPU-Kerne. Sobald innerhalb der VMs die eigentlichen Applikationen ihre Dienste aufnehmen, steigt die CPU-Last kontinuierlich.
In den Real-World Labs Poing reicht ein physischer PC-Server mit vier Prozessorkernen und 8 GByte RAM in etwa für acht bis zehn produktiv arbeitende VMs – je nach Betriebssystemen und Diensten innerhalb der VMs. Wie erwartet zeigt sich hierbei, dass VMs mit Linux und Applikationen wie MySQL mit deutlich weniger Ressourcen auskommen, als VMs mit Windows-Server-2003-R2 und MS-SQL 2005.
VMs offerieren dem Administrator sehr viel Flexibilität bei der Auswahl der Systeme. Unix/Linux-VMs mit verschiedenen Kernen und unterschiedliche Windows-Versionen arbeiten friedlich nebeneinander.
In der Praxis brauchen viele Systemverwalter jedoch gar nicht diese große Freiheit. Vielmehr legen sich viele Unternehmen auf ein einziges Serverbetriebssystem für alle LAN-Dienste fest. In diesem Fall verschleudern virtuelle Maschinen viele Ressourcen, indem sie ein und das selbe Betriebssystem zigfach in den Speicher quetschen. Die Alternative hierzu hat viele Namen wie Zones oder Container, lässt sich jedoch unter dem Oberbegriff Systemvirtualisierung zusammenfassen.