»Es ist wichtig, dass wir jetzt die Chance haben, unsere Theorien tatsächlich umsetzen zu können«, sagt Wilhelm-Mauch (47). Die Quantentechnologie stehe heute an der Schwelle zum Durchbruch in den technologischen Alltag. Sie seien schneller als normale Computer, weil sie Rechenschritte parallel und nicht nacheinander abarbeiteten. Der Quantencomputer solle am Ende 100 Qubits (Quantenbits) haben und über eine Open-Source-Software in der Cloud jedem zur Nutzung offen stehen. »Es soll eine Plattform sein, wo man dann mit kurzen Anträgen Zeit zum Rechnen auf dem Computer beantragen kann.«
Der Computer solle vor allem die Simulation von Abläufen in Chemie und Materialwissenschaft sowie das maschinelle Lernen in der Künstlichen Intelligenz beschleunigen, sagt Wilhelm-Mauch, Professor für Quanten- und Festkörpertheorie. Mit einem Quantencomputer könne man beispielsweise Moleküle simulieren - möglicherweise eines Tages auch das Molekül Nitrogenase. Wenn dies gelänge, könnte man Stickstoffdünger bei Raumtemperaturen statt unter großer Hitze herstellen und zwei Prozent der globalen CO2-Emissionen einsparen. »Das wäre eine Sensation. Aber das ist nichts für unsere Generation.«
Wie das Teil aussehen wird? Wie ein großer Zylinder, so drei bis vier Meter hoch mit einem Durchmesser von 1,5 Metern. Die Außenhülle sei wie bei einer »Thermoskanne«, in der innen eine Kältemaschine sitzt. Denn der Chip ist ein sogenannter supraleitender Schaltkreis, dessen Metalle aber erst supraleitfähig werden, wenn sie auf minus 273 Grad Celsius runtergekühlt werden. Der Chip werde in der Maschine in der Mitte sitzen - mit Hunderten von Baulementen herum, sagt der Experte der Saarbrücker Uni.