Man ist mehr Nutzer als Gast, wenn man sich in eines der vielen Restaurants im Flughafen Houston begibt. Wo man auch hinschaut: Überall gibt es Kiosksysteme und Self-Service. Nur serviert wird in der digitalisierten Gastronomie ganz analog, wie lange aber noch?
Darf´s ein bisschen mehr sein? Na klar, überlegt der Gast aus Bayern bei der Auswahl des Biers, klickt das Upgrade an und gönnt sich für zehn Dollar, na ja, keine Maß Bier, aber doch 2 Oz, und so kommt immerhin ein guter halber Liter durchaus trinkbares amerikanisches Regionalbier auf den Tisch. Das Glas wird schon noch von einer Bedienung »serviert«, respektive kommentarlos hingestellt. Ansonstens läuft die Auswahl von Speis und Trank, Bestellung und Bezahlung samt Trinkgeld (wofür eigentlich?) vollkommen digital ab. Auch der Kassenbeleg wird auf Wunsch per E-Mail verschickt.
Überall in Houston am Flughafen stehen in den Restaurants solche Selfservice-Kiosksysteme, die man hierzulande von McDonalds kennt. Die Digitalisierung in der Gastronomie ist in den USA fast schon Standard. Essen ist hier eher ein funktionaler, zunehmend der Rationalisierung unterworfener Prozess und keine gemeinschaftlich ausgeübte Kulturtechnik mehr. Man ist ja weniger Kunde als vielmehr Nutzer.
Ein schweigsamer dazu, denn wo kein Wirt und keine nette Bedienung, da auch keine Kommunikation und unnötige Ablenkung vom Gaming – die Kiosksysteme laden ja auch explizit zum Spielen ein.
Möglicherweise erwartet die Generation Z hier aber auch gar keinen persönlichen Kontakt mehr. In ein paar Jahren schon servieren dann wahrscheinlich Roboter, die ihr Essen aus der automatisierten Smart-Kitchen-Supply-Chain erhalten. Man erschrickt regelrecht, sollte die KI dem »Gast« noch einen schönen Tag wünschen. Gastlichkeit 4.0 eben.