International Rectifier Corporation

Infineon kauft für drei Milliarden zu

21. August 2014, 17:02 Uhr | Lars Bube
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Die einstige Siemens-Ausgründung Infineon übernimmt für rund drei Milliarden US-Dollar ihren Konkurrenten International Rectifier.

Der Halbleiterhersteller Infineon hat eine spektakuläre Übernahme angekündigt. Für rund drei Milliarden US-Dollar will sich das Unternehmen seinen amerikanischen Konkurrenten International Rectifier Corporation (IRF) einverleiben. Die Hälfte des Kaufpreises will Infineon aus eigenen Reserven stemmen, der Rest soll über Kredite finanziert werden. Da die beiden Aufsichtsgremien dem Kauf bereits zugestimmt haben, steht nur noch das Placet der Aktionäre und Kartellbehörden aus, bevor der Deal abgeschlossen werden kann. Infineon erwartet, dass Rectifier in etwa zum Jahreswechsel voll in die eigenen Strukturen integriert werden kann. Die IRF-Produkte sollen nach ersten Plänen künftig hauptsächlich bei Infineon in Dresden produziert werden, da das deutsche Unternehmen die 300mm-Dünnwafer-Technologie besser beherrscht.

Jeder Anteilseigner von IRF erhält 40 Dollar pro Aktie, 50 Prozent mehr als der Preis zu dem die Papiere zuletzt gehandelt wurden. Obwohl Börsenexperten den Kaufpreis damit als sehr hoch angesetzt beurteilten, geht Infineon davon aus, dass sich die Übernahme schnell amortisieren wird. Neben Skalen- und Synergieeffekten sowie einem Ausbau der Marktanteile hebt Infineon-CEO Dr. Reinhard Ploss vor allem die führende Position von Rectifier bei Galliumnitrid (GaN)-basierten Leistungshalbleitern hervor, die dem eigenen Unternehmen sehr zugute kommen und die entsprechenden Entwicklungsprogramme erheblich beschleunigen werde. Ein weiterer Vorteil für Infineon ist der indirekte Vertriebskanal von IRF, das fast 70 Prozent Distributionsanteil vorweisen kann. Infineon selbst liegt hier bisher lediglich bei 39 Prozent, und will durch die Übernahme auf rund 45 Prozent kommen.


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