Personalisiertes Fernsehen

Intel steigt in das TV-Geschäft ein

13. Februar 2013, 12:57 Uhr | Stefan Adelmann
Erik Huggers, Vice President und General Manager Intel Media (Bild: Intel)

Nachdem sich der Chiphersteller Intel aus dem Mainboard-Geschäft zurückziehen will, soll jetzt der TV-Markt als neues Geschäftsfeld erschlossen werden.

Schon seit längerer Zeit kursierten die wildesten Gerüchte durch die Medienwelt, dass Intel den Einstieg in das TV-Geschäft plant. Jetzt haben sich die Mutmaßungen ganz offiziell bestätigt. Der Intel-Manager Erik Huggers erklärte auf einer Konferenz gegenüber dem Magazin »AllThingsDigital«, dass der Hersteller gerade einen Internet-TV-Dienst in Verbindung mit einer eigenen Set-Top-Box entwickelt. »Wir arbeiten seit rund einem Jahr an einer Abteilung namens Intel Media. Dabei handelt es sich um eine neue Sparte, mit neuen Angestellten – Leute die wir von Apple, Netflix und Google anheuerten.« Und gerade vom Suchmaschinen-Riesen könnte sich Intel einiges für den geplanten Dienst abschauen. Nach eigenen Angaben soll die TV-Box mit einer Kamera ausgerüstet werden, die den Konsumenten filmen soll. Damit registriert Intel die Fernsehgewohnheiten der Nutzer und stimmt das jeweilige Programm auf diese ab. Hauptziel dahinter ist selbstverständlich der Gedanke, zugeschnittene Werbung zu schalten. »Wenn es einen Weg gibt zu bestimmen, wer welche Programme schaut, können Werbende gezielter bestimmte Gruppen ansprechen.« Bei dieser Ausrichtung des Angebots dürfte bald eine Diskussion darüber entbrennen, ob Intel hier nicht zu sehr in die heimische Privatsphäre eingreift.

--- forum[x] ---Mit dem Internet-TV-Dienst bewegt sich Intel erstmals aus den eigenen Gefilden. Das Unternehmen beschränkte sich bisher auf das Zusteuern von Chipsätzen und Halbleitern. Die Set-Top-Box soll dagegen komplett selbst vermarktet werden. Dabei basiert der Service aber nicht auf frei wählbaren Inhalten, sondern der Nutzer kann zuvor zusammengestellte Bundles erwerben. »Die Pakete wurden genau richtig geschnürt…Sie haben meiner Meinung nach eine definitive Wertigkeit«, erklärte Erik Huggers weiterhin. Die Marktreife zieht sich jedoch noch einige Zeit hin und ein genauer Veröffentlichungstermin wurde noch nicht genannt. Ob sich der Fersehschauende allerdings wirklich ausspionieren lassen will, wird sich erst mit dem Start des Dienstes zeigen.


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