Die Auswirkungen der Japan-Krise verschärfen sich offenbar: Jetzt rechnen auch große Retailer wie Media Markt mit Lieferverzögerungen. Distributoren gehen von größeren Engpässen aus.
In der vergangenen Woche ließ eine Meldung aus der Automobil-Branche aufhorchen: Der japanische Autohersteller Toyota hatte angekündigt, jetzt auch in seinen europäischen Werken die Produktion im April und im Mai an einigen Tagen vorübergehend zu stoppen. Zuvor hatte der Konzern die Fertigung in den USA stark gedrosselt. Kunden, die einen Neuwagen bestellen, müssten Toyota zufolge mit Verzögerungen rechnen.
Eine ähnliche Entwicklung in der IT-Branche: Die Lieferschwierigkeiten und –verzögerungen sind offenbar gravierender, als zuerst angenommen. Jetzt gehen sogar Retailer wie Mediamarkt von Schwierigkeiten aus: »Noch gibt es bei Media Markt und Saturn keine Auswirkungen durch die Geschehnisse in Japan. Einige unserer Industriepartner haben aber angekündigt, dass es zeitversetzt, durch lange Transportzeiten und Lagerhaltung bei den Herstellern, zu Lieferverzögerungen kommen könnte. Sie bemühen sich dafür nun um alternative Zulieferer für ihre Produktion«, so eine Unternehmenssprecherin auf Nachfrage von Computer Reseller News.
Die Distribution bestätigt diese Einschätzung: »Wir rechnen in den nächsten Monaten mit Lieferengpässen und -verzögerungen bei diversen Produktgruppen«, betont Jochen Bless, Geschäftsbereichsleiter Components, Peripherie und Software bei Broadliner Also Actebis gegenüber CRN. Größere Engpässe bestünden bei Einzelbauteilen verschiedener Produkte für Steuerungschips und Festplatten. Das wiederum habe Auswirkungen auf die Fertigung bestimmter Endprodukte, die in Japan und in anderen Ländern produziert würden. Da sich die Hersteller jedoch um alternative Einkaufsquellen für bestimmte Bauteile bemühen würden, seien exakte Vorhersagen schwierig, so Actebis-Manager Bless.