Shadow-Manager im Unternehmen

Kein Job für Profilneurotiker

12. Dezember 2018, 12:05 Uhr | Michaela Wurm
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Peter H. Riedel hilft als Shadow-Manager Firmen aus der Klemme. Als Manager im Hintergrund begleitet er Geschäftsführer und assistiert bei wichtigen Entscheidungen. Er sieht sich als erfahrener Partner auf Augenhöhe und keinesfalls als Konkurrent, der am Stuhl des CEO sägt. Profilneurotiker seien für den Job völlig ungeeignet.

CRN: Herr Riedel, Sie bezeichnen sich als »Shadow-Manager«. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff?

Peter H. Riedel: Der Shadow-Manager ist ein Manager, der im Hintergrund agiert. Shadow bedeutet Schatten und in manchen Mandaten agiere ich auch so, quasi als Schatten eines Geschäftsführers oder CEO. Wie ein Schatten begleite ich meinen Kunden bei wichtigen Verhandlungen und agiere als Erfahrungsträger mit Ratschlägen und Hinweisen. Dabei stehen weniger Branchenerfahrungen als generelle Führungs- und Verhandlungserfahrungen im Vordergrund. Als Querdenker hinterfrage ich auch scheinbar ‚normale‘ Sachverhalte, kompensiere die typische Betriebsblindheit und bringe für den Entscheider häufig einen neuen Blickwinkel ein.

CRN: Für welche Einsätze brauchen Unternehmen denn einen Shadow-Manager? Vielleicht erläutern Sie das mal an einem Beispielsszenario.

Riedel: Das Betätigungsfeld eines Shadow Managers ist vielfältig. Die Dauer eines Einsatzes hängt vom Projekt ab. Manchmal werde ich ‚nur‘ als neutrale Partei in festgefahrenen Verhandlungen hinzugezogen. Zum Beispiel bei der Einführung von ERP-Systemen. Bei diesen komplexen Projekten sind die Fronten häufig nach einer Phase der Ernüchterung verhärtet. Ich bringe beide Parteien an einen Tisch, sorge für Klarheit und finde einen fairen, tragbaren Kompromiss. Ich übernehme für meinen Kunden dann die Rolle eines im Rahmen der Business-Fairness neutralen Moderators, der seine Kunden im Vorfeld und Nachgang der Verhandlungen unterstützt. Das spart dem Kunden Geld und vermeidet die für beide Parteien unerwünschten Rechtsstreitigkeiten. Ich agiere weitgehend neutral, nehme die Emotionen raus und trage generell zu einer Versachlichung in strittigen Situationen bei.

In einigen Fällen ist mein Einsatz von längerer Dauer. Wenn zum Beispiel jemand unerwartet die Rolle des Geschäftsführers übernehmen muss und damit noch wenig Erfahrung hat, etwa in unerwarteten Nachfolge-Situationen oder bei Todesfällen. Dann bin ich der Mann an seiner Seite, bleibe aber stets unauffällig ohne eigene Aktion vor Dritten. Ich agiere im Hintergrund, beobachte und gebe der Führungsperson in Vier-Augen Gesprächen Tipps und Hilfestellung. Ich arbeite mit dem Auftraggeber auf Augenhöhe und bin 100 Prozent loyal. Ich helfe ihm in die neue Rolle reinzuwachsen und sich zu entwickeln. Der Mandant bleibt dabei in der Verantwortung.


  1. Kein Job für Profilneurotiker
  2. Persönlicher Sparringspartner für den CEO
  3. Gesundes Selbstbewusstsein
  4. Peter H. Riedel

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