Stiftung Warentest

Keine Beweise für geplante Obsoleszenz

2. September 2013, 15:05 Uhr | Lars Bube
(Bild: beermedia, fotolia.com)

Hersteller planen die Lebensdauer von Produkten, bauen aber keine gezielten Schwachstellen in ihre Geräte ein. Zu diesem Ergebnis kommt die Stifung Warentest nach der Auswertung ihrer Lebensdauertests der letzten 10 Jahre.

--- canonical[http://www.elektroniknet.de/elektronikfertigung/fertigungstechnik/artikel/100814/] ---Elektro- und Elektronikgeräte, die vorzeitig kaputt gehen, dieses Thema erregt seit einiger Zeit die Gemüter. Angefacht wurde das Thema zusätzlich durch das Portal »Murks, nein Danke!« von Stefan Schridde, auf dem wütende Verbraucher ihrem Unmut über den frühen Ausfall ihrer Elektronikgeräte Luft machen. Auch ein Murks-Barometer bietet Schridde auf seiner Seite an, anhand dessen jeder Verbraucher gleich sehen kann, welcher Hersteller mit einer schlechten Statistik glänzt. Oft ist in diesem Zusammenhang die Rede davon, dass Hersteller ganz bewusst Sollbruchstellen in ihre Geräte einbauen, um so eine geplante Obsoleszenz herbeizuführen. Diese These stellt auch das Unternehmen HTV auf, etabliertes Testhaus in der Elektronikbranche, und hat im Zuge dessen ein Prüfsiegel wider die geplante Obsoleszenz ins Leben gerufen. Einige Hersteller lassen nach Aussage von Edbill Grote, CEO von HTV, auch bereits ihre Geräte auf Herz und Nieren prüfen, um die Plakette zu erhalten. Der erste Hersteller, der das Siegel gegen geplante Obsoleszenz für seine Satelliten-Receiver erhalten hat, war Technisat.

Dass es viel Murks gibt unter den Elektro- und Elektronikgeräten, dem stimmt zwar auch die Stiftung Warentest zu. Nach Ansicht des Prüfinstituts bauen Hersteller aber keine gezielten Schwachstellen in ihre Geräte ein, damit sie vorzeitig kaputt gehen. Sie planen aber dennoch eine Lebensdauer für ihre Produkte. Dabei gilt häufig die Regel: Je teurer desto langlebiger. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest, nachdem sie ihre Lebensdauerprüfungen der letzten zehn Jahre ausgewertet hat.

Der Verdacht, dass gezielt ein frühzeitiger Verschleiß von Produkten herbeigeführt wird – die geplante Obsoleszenz – lässt sich laut Stifung Warentest allerdings nicht belegen. Insbesondere Haushaltsgeräte gehen heute nicht schneller und nicht häufiger kaputt als früher. Dennoch gibt es Tricks, mit denen die Hersteller ihren Umsatz ankurbeln. Dazu gehören hohe Reparaturkosten, fest eingebaute Akkus, fehlende Ersatzteile, Drucker, die fälschlich leere Patronen anzeigen oder Produkte, die sich nicht reparieren lassen.


  1. Keine Beweise für geplante Obsoleszenz
  2. Reparaturen sind oft ein Problem

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