Stiftung Warentest

Keine Beweise für geplante Obsoleszenz

2. September 2013, 15:05 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Reparaturen sind oft ein Problem

Bei ihren Geräten planen die Hersteller schon bei der Produktion, wie lange es halten soll. Der Kunde erfährt davon allerdings nichts. Im Allgemeinen gilt: Billige Geräte sind oft schneller Schrott als teure. Bei Waschmaschinen unter 550 Euro, Akkubohrern unter 50 Euro oder Staubsaugern unter 80 Euro ist die Gefahr groß, dass die Freude am neuen Gerät nicht lange währt. Eine Garantie ist der Preis allerding nicht. Die Tester listen auch kostspielige Reinfälle auf, wie eine Espressomaschine für 985 Euro oder eine Küchenmaschine für 340 Euro.

Häufig ist es so: Je robuster ein Gerät sein soll, desto teurer wird es. Zugleich stehen Hersteller unter Kostendruck. »Das Ziel ist, ein Gerät so gut wie nötig zu bauen, nicht so gut wie möglich«, sagt Professor Albers, Leiter des IPEK Instituts für Produktentwicklung am Karlsruher Institut für Technologie. »Sonst laufen die Kosten aus dem Ruder.« Schön wäre es, wenn Verbraucher erkennen könnten, welche Lebensdauer die Hersteller für ihre Produkte planen. Hier herrscht bislang völlige Intransparenz.

Ein weiteres Problem stellt sich, wenn Reparaturen nötig werden. Ist etwa die Haupt­platine des Computers defekt, kann es teuer werden. Mitunter scheinen Hersteller bei den Reparatur­kosten einfach unver­schämt zuzu­langen. Wenn das Gerät schon mehrere Jahre alt ist, sind die Reparatur­kosten oft so hoch, dass es am Service­tresen heißt: »Das lohnt nicht mehr.« Oder, besonders ärgerlich: Das betreffende Gerät sei wegen fehlender Ersatz­teile angeblich nicht mehr zu retten. Kein Wunder, dass sich Verbraucher zunehmend wieder selbst helfen – in Reparatur­treffs oder mit Anleitungen aus dem Internet.


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