Kommentar

LG kopflos durch das Weihnachtsgeschäft

8. Dezember 2010, 16:48 Uhr | Nadine Kasszian

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Kontinuität fehlt

Dass die Südkoreaner ihn auch nach zwei Jahren immer noch nicht befördert haben, kann jedenfalls nicht an seiner Leistung liegen: Das Krisenjahr 2009 hat der COO mit einer Umsatzsteigerung von 40 Prozent abgeschlossen. Gemeinsam mit Vertriebschef Stefan Tiefenthal hat Kemp daran gearbeitet, das Image der Marke und den Service zu verbessern sowie das B-to-B-Geschäft weiter auszubauen. Vor allem unter das Kapitel der Mitarbeiterfluktuation wollte der erfahrene Manager einen Schlussstrich ziehen und Kontinuität in die Strategie des Unternehmens bringen. Aus diesem Grund wurde er von CRN als Manager des Jahres nominiert. Doch offensichtlich hat der Manager keine Perspektive mehr bei LG gesehen.

Jetzt befindet sich LG in einer ähnlichen Situation wie Ende 2007: Damals mussten die Spitzenpositionen aller Produktbereiche umbesetzt werden. Jetzt stellt sich die Frage, ob die Südkoreaner an ihrer Strategie festhalten, auf lokales Management zu setzen, oder ob der Weggang von Kemp ein Scheitern dieser Strategie bedeutet. Bislang wurde weder ein Nachfolger für Kemp noch einer für Tiefenthal benannt, so dass LG sich zunächst kopflos durch das Weihnachtsgeschäft navigieren muss.

Uk Jung, CEO LG Electronics Deutschland GmbH bedauert laut Pressemitteilung den Weggang von Kemp: »Mit Ulrich Kemp verlieren wir einen der profiliertesten Köpfe der Branche. Er hat das Wachstum von LG in Deutschland in den letzten zwei Jahren maßgeblich vorangetrieben und so auch in der Krise für Sicherheit gesorgt. Sein Ausscheiden stellt für das Unternehmen einen große Verlust dar, wir bedauern seine Entscheidung sehr.«


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