Mit seiner neuen unter dem Codenamen Llano entwickelten Prozessoren-Reihe läutet AMD den Wechsel von der CPU zur APU ein. Die Accelerated Processing Units sollen dank integrierter Radeon-HD-GPU besonders im Video- und Grafikbereich schneller sein, als herkömmliche CPUs.
Knapp ein Jahr nachdem AMD seine ersten Prozessoren der »Fusion«-Plattform vorgestellt hat, folgt jetzt der große Paukenschlag. Während die bisher verfügbaren C- und E- Serien (Codename Bobcat) eher als Konkurrenz zu Intels Netbook-Chip Atom gedacht sind, bietet die jetzt vorgestellte Fusion A-Klasse locker genug Rechenleistung für ausgewachsene Multimedianotebooks oder entsprechende Desktop–PCs. Gleichzeitig sollen die Fusioin-A-Kerne jedoch sehr stromsparend sein, so dass Akkuleistungen von über zehn Stunden möglich sind.
Grundlage der Fusion APUs sind mindestens zwei Kerne mit je 1 MB L2-Cache, die zusammen mit einem Radeon-HD-Grafikchip und einem Speicherkontroller in einem Gehäuse vereint sind. Dreikernprozessoren wie beim Phenom soll es allerdings nicht mehr geben. Ähnlich der bereits vom Konkurrenten Intel bekannten Turbo Boost Funktion können die neuen AMD Recheneinheiten dank Turbo Core nun ebenfalls selbstständig einzelne Kerne übertakten, wenn dies nötig ist. Alle Kerne können dabei unabhängig voneinander getaktet werden, solange insgesamt der Maximaltakt und die Gesamtverlustleistung der APU nicht überschritten werden. Dabei gibt es bei AMD allerdings deutlich weniger Zwischenschritte als bei Intel, so dass die Technologie nicht ganz so effektiv funktioniert.
Einhergehend mit den neuen Prozessoren hält bei AMD auch eine neue Bezeichnung Einzug: Die bisherigen Namen wie Athlon und Phenom haben ausgedient, künftig werden die Rechenwerke mit Buchstaben und Nummern bezeichnet. So finden sich in der Spitze des Portfolios etwa die Modelle A8, A6 und A4. Das Topmodell A8 verfügt über vier Kerne und einen DirectX11-fähigen Grafikchip mit 400 Shader-Einheiten. Am unteren Ende sind die Bulldozer-CPUs wie der E2, der nur über zwei Kerne verfügt, und dessen GPU ebenfalls deutlich schwächer ist.
Auch wenn AMD die Lücke zu Intel wieder etwas enger machen kann, reicht das noch nicht, um ganz aufzuschließen. Selbst das neue Fusion-Spitzenmodell A8-3530MX mit 1,9 GHz (Turbo: 2,6 GHz) kommt nicht an Intels Core i7 Generation heran. Erste Notebooks mit den neuen AMDs gibt es bereits von HP (Pavilion dv6-6110sg) und Dell (Inspiron M102z).