Lufthansa fliegt mit Surface Pro 3

Die Lufthansa stattet ihre Piloten ab dem nächsten Jahr mit Surface 3 Pro aus. Die Geräte sollen sowohl als Electronic Flight Bag im Cockpit, aber auch als Infozentralen für die Crews eingesetzt werden.

Innerhalb der nächsten sechs Monate will die Lufthansa ihre aktuell noch in den Cockpits eingesetzten Laptops mit Windows-Betriebssystem gegen die handlicheren Surface Pro 3 Geräte von Microsoft austauschen. Dafür hat die Fluglinie jetzt über 5.000 der Tablet-Notebook-Zwitter bei Microsoft inklusive speziellen Dockingstations für Cockpits von NavAero bestellt. Dabei hat sich die Lufthansa für die mittlere Surface Pro 3 Variante mit Intel Core i5 Prozessor und 128 GB Speicherplatz entschieden. Mit Windows 8.1 und einer eigenen Software versehen sollen sie vor allem den Piloten als so genannte »Electronic Flight Bag« (EFB) für Aufgaben wie das Abarbeiten von Checklisten, die Treibstoffberechnungen sowie als elektronische Handbücher und Routenplaner für Ankunft, Abflug und Flughäfen-Wegepläne im Cockpit dienen. Dafür können die Geräte über eine Schnittstelle unter anderem auf die wichtigsten Informationen der Bordsysteme zugreifen. Darüber hinaus sollen sie die Arbeit der Besatzungen mit Echtzeitinformationen wie Flugplänen, Streckenerlaubnissen und Wetterinfos erleichtern. Piloten die auf neue Flugzeugtypen geschult werden müssen, können dafür zudem eine interaktive Trainings-App auf den Surface-Geräten nutzen.

Die ersten Surface Pro 3 sollen im Februar 2015 in Dienst gestellt werden, spätestens bis Mitte des Jahres sollen alle Piloten der Lufthansa damit ausgestattet sein. Bei der Tochter Austrian Airlines wurde die Tauglichkeit bereits ausgiebig getestet, dort sind aktuell bereits fast 1.000 Surface Pro 3 im Einsatz. »Der mit dem Einsatz der ersten Laptops in den späten 90er Jahren geweckte Traum vom papierlosen Cockpit wird dank den Surface-Tablets von Microsoft jetzt endlich wahr.«, erklärt der bei Austrian Airlines für das Projekt zuständige Pilot Dr. Philipp Haller, der selbst aktuell das Modell Boeing 777 in Begleitung eines Surface Pro 3 fliegt. »Die hohe Leistung, der große Bildschirm und das – im Vergleich – geringe Gewicht machen das Surface Pro 3 zu einem idealen Arbeitsgerät für die Flugzeugbesatzungen. Die Laptops die wir in den vergangenen 15 Jahren benutzt haben, konnten die Menge an Papier im Cockpit zwar schon weitgehend reduzieren, allerdings durften sie zum Beispiel bei Starts und Landungen nicht verwendet werden. Dank der festen Docking-Verankerungen ist das mit den neuen EFBs auf Surface-Basis nun endlich möglich.«, so Haller weiter.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Piloten von der Lufthansa für ihre neuen Geräte auch ausreichend große WLAN/Pakete