Server und Software-Lizenzen

Mit dem richtigen Server Lizenzkosten sparen

25. Mai 2010, 11:15 Uhr | Bernd Reder

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Heute: Cores und Prozessorfaktor bestimmen Lizenzkosten

Die Lizenzkosten für eine Oracle-Datenbank sind bei einem HP Proliant DL nur halb so hoch wie bei vergleichbaren Systemen anderer Hersteller.
Die Lizenzkosten für eine Oracle-Datenbank sind bei einem HP Proliant DL nur halb so hoch wie bei vergleichbaren Systemen anderer Hersteller.
Datenbank-Anbieter wie Oracle verlangen für jede CPU und jeden Rechenkern Lizenzgebühren. Beim HP Integrity BL890c i2 Blade Server sind es somit zwei Lizenzen pro Quad-Core-Prozessor.
Datenbank-Anbieter wie Oracle verlangen für jede CPU und jeden Rechenkern Lizenzgebühren. Beim HP Integrity BL890c i2 Blade Server sind es somit zwei Lizenzen pro Quad-Core-Prozessor.

Ein Beispiel: Im Februar 2010 setzte Oracle den Prozessor-Faktor für alle IBM-Power-7-CPUs mit acht Kernen auf 1,0 fest. Das ergibt beispielsweise bei einem IBM System p7 780 mit 8 Power-7-CPUs, auf dem eine Oracle-11g-Enterprise-Edition (47.500 Dollar) läuft, folgende Kosten:

8 CPUs x 8 Rechenkerne = 64 Cores

64 Cores x 1,0 (Prozessorfaktor ) = 64

64 x 47.500 Dollar pro Lizenz = 3,04 Millionen Dollar.

Mehr als 3 Millionen Dollar – eine stolze Summe. Doch es geht auch anders. Allerdings muss der Anwender dazu einen Blick in Oracles Processor Core Factor Table werfen. Dort ist nachzulesen, dass für etliche Sparc-CPUs, die in Servern von Sun und Fujitsu zum Einsatz kommen, ein Prozessorfaktor von 0,75 gilt. Dagegen beträgt dieser Faktor für Hewlett-Packards Server mit Xeon-CPUs von Intel (56xx und 75xx) sowie Rechner mit Itanium-93xx-Prozessoren nur 0,5.

Im Klartext: Wer einen HP-Server kauft, muss deutlich niedrigere Lizenzkosten zahlen. Auch dazu zwei Beispiele, ebenfalls auf Basis der Oracle-Enterprise-Edition (EE). Der Anwender greift in diesem Fall zu einem HP Proliant DL580 mit vier 6-Kern-CPUs der Xeon-7400-Reihe von Intel:

4 CPUs x 6 Rechenkerne = 24 Cores

64 Cores x 0,5 Prozessorfaktor = 32 Lizenzen der Enterprise Edition

32 x 47.500 Dollar = 1,52 Millionen Dollar

Die gleiche Einsparung kann er aber nicht nur mit einem Windows oder Linux System erzielen sondern auch mit einem Unix System.Wenn sich der Anwender für einen der neuen HP Integrity Blade Server, zum Beispiel die BL890c i2 entscheidet. Dieses Modell ist mit 8 Itanium-CPUs mit jeweils vier Kernen ausgestattet.

8 CPUs x 4 Rechenkerne = 32 Cores

64 Cores x 0,5 Prozessorfaktor = 32 Lizenzen Oracle-Enterprise-Edition

32 x 47.500 Dollar = 1,52 Millionen Dollar.

Hier kommt dann zusätzlich noch zum Tragen, dass HP gerade das Lizenzmodell für das eigene HP-Unix von pro Core auf Pro Socket umgestellt hat.

Da dabei der Preis nur leicht um maximal 15 Prozent angehoben wurde ergibt sich real eine Lizenzkosteneinsparung von knapp 40 Prozent im Vergleich zum alten Lizenzmodell.

Die Beispiele belegen, dass es sich für Anwender durchaus lohnt, vor der Anschaffung von Server-Systemen auch einen Blick auf die Lizenzpolitik des Software-Lieferanten zu werfen, dessen Produkte auf den Rechnern eingesetzt werden sollen.

Wer den »richtigen« Server wählt, kann Hundertausende von Euro oder Dollar sparen. Und kein Unternehmen kann es sich heutzutage leisten, dieses Geld zum Fenster hinaus zu werfen.


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