Mithilfe der Schlierenfotografie liefert die NASA beeindruckende Aufnahmen von den Druckwellen, die Überschallflugzeuge verursachen.
Die NASA hat das 150 Jahre alte, vom deutschen Physiker August Toepler entwickelte Verfahren zur Sichtbarmachung von Luftströmungen weiterentwickelt, die sogenannte Schlierenfotografie. Diese wurde zuletzt vor allem in Windkanal eingesetzt, wo zufällig erzeugte Punktmuster als Hintergrund dienen – man spricht von »Background-Oriented Schlieren«, kurz BOS. Die Raumfahrtbehörde schaffte es, das Verfahren in der freien Wildbahn anzuwenden, um Überschallflugzeuge und die von ihnen verursachten Druckwellen abzulichten. Die natürliche Vegetation der Mojave-Wüste lieferte in diesem Fall das Hintergrundmuster, das anschließend herausgerechnet wurde.
Sowohl eine F-15 als auch eine T-38C lichtete die NASA bei Überschallflügen ab – von einer darüber fliegenden Beechcraft B200 King Air. Da diese deutlich langsamer ist, war es recht anspruchsvoll und nicht ungefährlich, die Navigation der Maschinen zu koordinieren. Sie mussten perfekt zueinander und zum Untergrund positioniert sein, damit die Highspeed-Kameras ihre Aufnahmen mit 109 Frames pro Sekunde machen konnten. Mehrere dieser Frames wurden von der NASA dann zu den jetzt veröffentlichten Aufnahmen vereint.
Ziel des »AirBOS« genannten Projektes ist es, Konzepte für Überschallflüge mit geringerer Geräuschentwicklung zu entwickeln.